Erzieher / Sozialpädagoge / Heilerziehungspfleger / päd. Fachkraft (m/w/d) für Erziehungsstelle §34
StarkeHof GmbHIbbenbüren
StarkeHof GmbHIbbenbüren
Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit mbH WilhelmshavenJever
LebensWerkstatt für Menschen mit Behinderung e.V.Ingelfingen, Criesbach
ukrb Universitätsklinikum Ruppin-BrandenburgNeuruppin
Evangelische Stiftung Alsterdorf - alsterdorf assistenz west gGmbHHamburg
Evangelische Stiftung Alsterdorf - alsterdorf assistenz west gGmbHHamburg
Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Wiesbaden e. VWiesbaden
Schlosspark-Klinik GmbHBerlin
Lebenshilfe Ansbach e.V.Ansbach Dinkelsbühl
Praunheimer Werkstätten gGmbHFrankfurt Main
Heilerziehungspfleger/in Jobs und Stellenangebote
Wem erzähle ich das? Morgens auf Station – noch bevor die Kaffeemaschine in den zweiten Gang schaltet – diese Mischung aus quietschendem Linoleum, der unbestreitbaren Frische von Desinfektionsmittel und dem berühmten, schwer zu fassenden Gefühl: Heute weiß ich, wofür ich aufstehe. Heilerziehungspflege, das klingt für Außenstehende gerne mal wie eine technische Ausbildung für spirituelle Dienstleister. Dabei ist es viel banaler – und zugleich viel komplexer. Wer hier hingeht, macht sich auf etwas gefasst. Ich habe selten einen Beruf erlebt, der so schnell zwischen liebevoller Alltäglichkeit und existenzieller Überforderung pendelt. Nein, das klingt nicht nach Werbeprospekt, ich weiß.
Die Kurzantwort: Alles, was das Leben für Menschen mit Einschränkungen erträglicher, bunter, würdevoller macht. Nur dass das „alles“ kein bloßes Wort ist. Wir begleiten beim Waschen, reichen das Frühstück an, machen Mobilitätsübungen, sind Ansprechpartner für Eltern, Partner für Kollegen und zugleich Kontrollinstanz für die Pflegedokumentation. Die Mischung aus Gespräch, Planung, Spontaneität – und, ja, auch ein bisschen Chaos. Wer dabei nur verlangt, stets freundlich und technisch kompetent zu sein, unterschätzt diese diffuse Kunst, im richtigen Moment empathisch und dennoch klar zu bleiben. Ich habe oft gedacht: Warum steht nirgendwo „Nerven wie Drahtseile“ in der Stellenbeschreibung?
Apropos Bewerbung. Theoretisch ist die Heilerziehungspflege für Einsteiger nach der mittleren Reife und mehrjähriger Fachschulausbildung erreichbar; manch einer bringt Umwege mit – und gar nicht so selten kommen Quereinsteiger aus klassischen Pflegeberufen oder aus dem pädagogischen Bereich. Was aber kein Lebenslauf verrät: Wer sich dauerhaft wohlfühlt, hat entweder ein tiefes Bedürfnis nach Sinn, eine Neigung zur Selbstironie oder einen ausgeprägten Hang, aus Rückschlägen Routine zu formen. Ehrlich, das klingt wie Lebenshilfe-Literatur, ist aber Überlebensstrategie. Fällt mir beim Blick in die Kollegenrunde jeden Tag aufs Neue auf.
Jetzt heikle Zone: Gehaltsfrage. Wer hier glitzernde Versprechen sucht, landet schnell auf dem Boden der Tatsachen. Ja, nach Tarif kann es vernünftig werden – im öffentlichen Dienst etwa. Private Träger, kirchliche Einrichtungen, kleine Träger auf dem Land: Da geht die Spreizung so auseinander wie in wenigen anderen Berufen. Einstieg? Klar, oft mit Spanne zwischen „Okay, kann man machen“ und „Wow, wie soll ich damit Miete zahlen?“ Regionen wie Bayern oder NRW liegen regelmäßig über dem bundesweiten Schnitt, aber was heißt das schon? Berufseinsteiger kommen je nach Tarif und Region auf Zahlen, die oft irgendwo zwischen 2.500 € und 3.000 € brutto dümpeln – Luft nach oben gibt’s, aber sie zieht zäh wie Honig. Und seien wir ehrlich: Viele hier nehmen die Extraschicht nicht aus Geldgier, sondern weil der Laden sonst gar nicht laufen würde. Niemand sagt das so offen, aber die erfahrenen Kolleg:innen nicken im Geiste.
Work-Life-Balance? Ein Begriff, der in der Heilerziehungspflege noch immer klingt wie ein Luxusprodukt aus einem Katalog. Wer Schichtdienst einmal eine Weile gemacht hat, weiß: Man lernt, Freizeit zu improvisieren und Pausen als kleine Rettungsinseln zu verteidigen. Der Trend zum „Personalmangel als Dauerzustand“ macht es nicht besser, davon kann inzwischen fast jede Fachkraft erzählen – ob Großstadt oder tiefe Provinz. Doch, auch das: Der Personalschlüssel wird, so hört man von jeder Seite, mittlerweile auf Kante genäht. Nicht ganz ungefährlich – für Menschen wie für Strukturen. Bleibt die Frage, worauf man sich für die nächsten Jahre einstellt. Digitalisierung etwa hält langsam Einzug, von Dokumentations-Apps bis zu digitalen Patientenakten. Viel Spielfeld für technikaffine Kolleg:innen, aber – Hand aufs Herz – auch ein Batzen mehr Kontrolle und neue Stressherde.
Warum tut man sich das eigentlich an? Diese Frage habe ich mir in den letzten Jahren häufiger gestellt, mal im Zorn, meist im Zweifel – selten aus Überdruss. Obwohl die Anerkennung in Sonntagsreden regelmäßig beteuert wird, bleibt der Alltag oft sperrig. Vom gesellschaftlichen Rückenwind ist selten viel zu spüren, auch wenn immer wieder von Inklusion und Wertschätzung die Rede ist. Ich frage mich manchmal, ob es nicht gerade dieser Eigensinn ist, der so viele Kolleg:innen durchhalten lässt. Man wird selbst Teil dieser Nische, lernt die kleinen Siege schätzen: ein selbstständiger Tag für einen Klienten, ein Lächeln an einem schlechten Morgen, Momente, in denen man ahnt, dass hier mehr passiert als nur Versorgung. Wer sich aus freien Stücken auf diesen Beruf einlässt, kommt jedenfalls schnell vom Katalogwissen in die Wirklichkeit. Und manchmal bleibt am Ende nur das Gefühl: Es ist weder Heldenreise noch Pflegeklischee – eher ein täglicher Kampf gegen das Gelingen und fürs Menschsein. Klingt pathetisch? Hoffentlich. Denn ohne diesen kleinen Funken Pathos ginge es vermutlich wirklich nicht.
Das könnte Sie auch interessieren