Pflegefachkraft Onkologisches Zentrum (m/w/d) in Rendsburg
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Fachkinderkrankenschwester/ -pfleger - Onkologie Jobs und Stellenangebote
Morgens halte ich kurz inne vor der Schleuse, die vom unausgesprochenen Alltag draußen hinein ins fluoreszierende Licht der Station führt. Ein Ritual, fast schon. Das Desinfizieren der Hände, der prüfende Blick auf die Zimmerbelegung, das Rattern im Kopf: Zwei neue Aufnahmen, ein geplanter Port, eine Familie im Ausnahmezustand. Wer hier Fuß fassen will, muss mehr mitbringen als medizinisches Handwerk. Klar, Verbandwechsel, Infusion und das Jonglieren zwischen Protokollen – das kann man lernen. Was man nicht so einfach lernt: Die Fähigkeit, Halt zu geben, wenn die Welt von Eltern und Kindern aus den Fugen gerät.
Die Aufgaben sind mal technisch-präzise, dann wieder absurd menschlich: Einen Zugang legen – und im nächsten Moment Schweigen aushalten, weil es nichts mehr zu beschönigen gibt. Die eigene Stimme, oft am Rande des Möglichen, pendelt zwischen Empathie und Professionalität. Es gibt Tage, da möchte man lachen und weinen zugleich. Oder beides, nacheinander. Man ist für die Kinder da, für die Teenager mit ihrer störrischen Resignation, für die Eltern, die zwischen Hoffnung und Erschöpfung taumeln. Und ja – auch für Kolleginnen und Kollegen, die nach dem dritten Doublé so aussehen, als hätten sie eine ausgedehnte Nacht im Schützengraben verbracht. Wer das aushält? Nicht jeder. Sollen wir ehrlich sein? Es ist ein Beruf, der zuweilen an die eigene Substanz geht.
Die Stellenprofile klingen trockener als das Pausenbrot nach einer Zwölfstundenschicht: Pflegefachkraft mit pädiatrischer Spezialisierung, Zusatzweiterbildung Onkologie, Bereitschaft zum Schichtdienst, Belastbarkeit. Aber unter uns – was steht da nicht? Man muss standhaft sein bei Tränen und Blutbildern, flexibel zwischen Teamkonferenz und Kriseneinsatz düsen, sich mit gefühlt tausend Diagnosen auskennen und trotzdem nicht in Routinedenken verharren. Fachwissen ist Grundvoraussetzung, keine Frage. Aber ebenso zählt der sogenannte „innere Werkzeugkasten“: Humor, Fingerspitzengefühl und die Fähigkeit, Rückschläge als Teil des Berufs anzunehmen.
Niemand wird als perfekte Onkologie-Pflegekraft geboren. Vieles wächst mit der Zeit und reibt sich an den realen Herausforderungen. Und nein, der sichere Umgang mit Technik ersetzt nicht die Scheu vor schwierigen Gesprächen oder den Mut, auch mal Bedürfnisse abzugrenzen. Was ich gelernt habe: Am Ende sind es oft die kleinen, scheinbar nebensächlichen Gesten – ein gemeinsam getrunkenes Kakaoglas, ein leiser Witz im Überwachungsraum –, die sowohl Kindern als auch Kolleginnen die Tage erträglicher machen.
Jetzt mal Tacheles: Über Geld zu sprechen, gehört irgendwie zum guten Ton – oder zumindest zum ehrlichen Bild. Leider ist das Gehalt in der Fachkinderkrankenpflege Onkologie eines dieser Themen, das zwischen Wunsch und Wirklichkeit baumelt. Grundgehalt nach Tarif (TVöD oder Äquivalent), dazu mögliche Zulagen für Nachtdienste, Intensivbereiche, Schichtarbeit. Klingt erst mal okay, oder? Bis man die Wohnkosten in München oder Hamburg gegenrechnet. Da kann selbst die beste Zulage nicht mit den Quadratmeterpreisen konkurrieren.
Regional gibt es erhebliche Unterschiede – in Ostdeutschland werden vielfach niedrigere Tarife angesetzt, während Unikliniken in Ballungsräumen besser zahlen, dafür aber oft auch ein gnadenloses Tempo verlangen. Private Träger bieten manchmal individuelle Boni, fordern aber auch häufiger Flexibilität bis zur Selbstverleugnung. An Karriereanfänger: Rechnet ehrlich – und stellt die nackten Zahlen Ihrer Lebenssituation gegenüber. Wer eine eigene Familie plant oder Teilzeitmodelle braucht, sollte nicht nur auf Tarifbroschüren vertrauen, sondern echte Gespräche mit Kollegen vor Ort führen.
Es gibt Kolleginnen und Kollegen, die nach dem Examen in der Onkologie „stranden“, andere zieht es gezielt dorthin. Warum? Weil Weiterbildungen locken – von der Fachkraft für Onkologie über das Case Management bis hin zu spezialisierten akademischen Abschlüssen. Fortbildungen in Schmerztherapie, Palliative Care oder familienzentrierter Pflege eröffnen echte Entwicklungssprünge, sofern Arbeitgeber mitspielen und das nötige Personal nicht auf Kante genäht ist.
Der Markt verlangt Vielseitigkeit. Stichwort: Digitalisierung. Elektronische Dokumentation, telemedizinische Betreuung, virtuelle Fallbesprechungen. Was am Anfang nach zusätzlicher Belastung aussieht, kann den Alltag erleichtern – vorausgesetzt, man bleibt lernwillig, auch wenn das IT-System alle drei Wochen mal wieder „überraschend“ zickt. Wer Engagement zeigt, wird gebraucht. Denn: Quer- und Wiedereinsteiger mit Erfahrung sind bei Personalengpässen herzlich willkommen, oft sogar dringend gesucht.
Sagen wir es, wie es ist: Die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben in der Fachkinderkrankenpflege – konkret im onkologischen Bereich – ist eine zähe Verhandlungsmasse. Wunsch und Wirklichkeit klaffen auseinander wie Tag und Nacht. Schichtsystem, Unvorhersehbarkeit, fehlende Ausfälle im Team – all das kann einem das Gefühl geben, die eigene Zeit sei immer zu knapp. Gerade für Berufseinsteigerinnen, junge Eltern oder wechselwillige Fachkräfte ist die Flexibilität des Arbeitgebers echtes Gold wert (noch wertvoller, wenn sie gelebt wird, nicht nur im Hochglanzprospekt steht).
Gleichzeitig gibt dieser Beruf auch viel zurück. Wer es schafft, Räume für eigene Erholung und Austausch zu schaffen – von Supervisionen bis zu ehrlichen Gesprächsrunden im Kollegium – wird erleben, dass der Beruf mehr ist als „bloße“ Arbeit. Für viele klingt das pathetisch. Für mich ist es eine notwendige Erkenntnis, um nicht irgendwann auszubrennen. Und: Die Solidarität im Team ist oft stärker als in mancher anderen Branche. Vielleicht, weil wir alle wissen, wie schnell man selbst Hilfe braucht.
Eines vorneweg: Über mangelnde Nachfrage kann sich derzeit kaum jemand in diesem Bereich beklagen. Der Fachkräftemangel in der medizinischen Kinderpflege – und erst recht in den onkologischen Spezialbereichen – ist längst Alltag. Neue Strukturen werden diskutiert, Modellprojekte erprobt, aber die Lücken reißen weiter auf. Digitalisierung kann Entlastung bringen, manchmal ist sie aber selbst ein zusätzlicher Stressfaktor.
Was viele unterschätzen: Die gesellschaftliche Wertschätzung für Pflegeberufe wächst – wenigstens ein bisschen. Gleichzeitig werden emotionale und psychische Resilienz wichtiger als je zuvor. Menschlich zu bleiben, sich den Zumutungen des Alltags zu stellen und dennoch Lust auf berufliche Entwicklung zu behalten: Das ist vielleicht die größte Herausforderung, und womöglich auch die eigentliche Belohnung. Sicher – es ist kein Spaziergang. Wer allerdings ein wenig Abenteuerlust im Herzen trägt und nicht vor Ungewissheit zurückschreckt, findet hier mehr Sinn als in manchem kalkulierten Karriereplan.
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