Pflegefachkraft Intensivstation (m/w/d) in Rendsburg
Schön Klinik GruppeRendsburg
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Klinik, Rendsburg, Schleswig-Holstein, DE, 24768 RendsburgRendsburg
Klinik, Rendsburg, Schleswig-Holstein, DE, 24768 RendsburgAhlefeld
Fachkinderkrankenschwester/ -pfleger - Intensivpflege/Anästhesie Jobs und Stellenangebote
Wer sich freiwillig auf eine Station begibt, auf der die EKG-Bilder flackern, Maschinen rhythmisch piepen und winzige Patienten manchmal nur mit einer Handbewegung stabilisiert oder gefährdet werden können – ja, wer wollte dem nachsagen, er suche „nur einen Job“? Die Fachkinderkrankenpflege in Intensiv oder Anästhesie ist kein lauwarmer Einstieg. Es ist der Sprung ins kalte Wasser. Manchmal zu Beginn wirklich wortwörtlich. Aber warum entscheiden sich Berufsstarter oder erfahrene Pflegefachkräfte überhaupt für diesen Bereich? Und wie sieht er im Jahr 2024 überhaupt aus, jenseits von Imagebroschüren und flüchtigen Praktikumserinnerungen?
Kaum eine Berufssparte vereint diese paradoxe Mischung aus hochspezialisierter Technik und feinster Empathie so sehr wie die Pflege kranker Kinder auf Intensiv- oder Anästhesiestationen. Ein typischer Tag? Gibt’s selten. Mal sind es vier Frühchen, die an der Schwelle schweben; mal liegt die Herausforderung darin, einer entmutigten Familie die Angst zu nehmen – und trotzdem chirurgisch präzise zu handeln. Nüchtern betrachtet: Monitoring, Beatmung, Medikamentengabe, Notfallmanagement. Aber eben auch Händchenhalten, Zwischentöne hören, mit Eltern reden, obwohl man selbst nicht weiß, wie man so kleine Schläuche jemals einführen konnte.
Viele unterschätzen, wie viel Wissen und Fingerspitzengefühl hier gefragt sind – und noch mehr, wie sehr der psychische Druck wirken kann. Maschinen kann man lernen. Mit existenziellen Grenzerfahrungen umzugehen, das ist die eigentliche Langstrecke. Aber, was ich nicht verschweigen will: Wer hier arbeitet, hat die Chance auf echte Momente der Bedeutung. Und vielleicht genau darum wechseln viele nach ein paar Jahren „regulärer“ Pflege in diese Fachrichtung.
Formal betrachtet braucht es für diese Tätigkeit mehr als den klassischen Pflegeabschluss. Fachweiterbildungen sind meist Pflicht oder mindestens unmöglich zu umgehen. In der Praxis: Man fühlt sich nie fertig ausgebildet. Medizinisch-technisches Know-how wächst mit jeder Schicht. Zugleich wächst die Lehre der kleinen Unterschiede – wackliger Kreislauf, versteckte Infekte, nonverbale Signale bei Babys, die noch nicht einmal weinen können. Dabei hilft keine App. Was ich inzwischen schätze: das informelle Lernen durch Kolleg:innen, durch erfahrene Kinderärztinnen, durch den vielleicht zynischen, aber oft goldrichtigen Humor auf Station.
Wechselbereite Pflegekräfte fragen mich oft: „Bin ich resilient genug? Werde ich mit dem Tempo klarkommen?“ Ehrlich? Vieles weiß man erst, wenn man mittendrin ist. Aber: Es gibt ein Talent für dieses Fach, das den Lebenslauf selten ziert: Demut vor dem eigenen Einfluss. Wer zu viel Heldenpathos mitbringt, brennt da schnell aus. Wer zu zurückhaltend ist, auch. Der berühmte Mittelweg? Findet sich, irgendwann. Irgendwie.
Jetzt zum Tabuthema: das Gehalt. Manchmal staune ich über die Fehleinschätzungen, die da kursieren – zwischen „Goldgrube unter Ärzten“ und „moderne Klosterarmut“ ist alles dabei. Die Wahrheit? Lässt sich nicht leicht fassen. Grundsätzlich hängt das Einstiegsgehalt von der tariflichen Einordnung ab, oft ergänzt um Zulagen für Schichtdienste, Belastung oder spezielle Bereiche wie Neonatologie – und natürlich dem Bundesland, Altersstufe, Trägerschaft. Im Osten niedriger, in Metropolen wie München oder Hamburg oft höher (dort aber auch die Miete). Private Kliniken zahlen teils besser, fordern aber meist auch flexiblere Einsatzbereitschaft.
Klingt ernüchternd? Nicht ganz. Wer sich gezielt weiterbildet, Aufgaben wie Praxisanleitung, Funktionsdiagnostik oder Stationsleitung übernimmt – der hat auch gehaltlich Spielräume. Allerdings: Reich wird hier niemand über Nacht. Reich an Erfahrung, ja, mitunter auch an schlaflosen Nächten. Das Team bildet oft einen emotionalen Gegenpol – ein üppiges Gehaltsplus kann das aber nicht immer ersetzen.
Die Nachwuchslage ist angespannt, aber: Die Nachfrage nach spezialisierten Fachkinderkrankenpflegekräften ist hoch wie nie. Kliniken wenden (manchmal verzweifelte) Bemühungen auf, um junge Talente zu finden – etwa gezielte Unterstützung bei Weiterbildungen, Wechselprämien oder neue Arbeitszeitmodelle. Aber nicht alles, was glänzt, ist Gold: Wer in wagehalsigen Stellenausschreibungen „Work-Life-Balance“ liest, sollte zweimal hinschauen. Viele Bereiche sind personell unterbesetzt, was bedeutet: Überstunden, Schichtwechsel, manchmal Springerrollen.
Was viele unterschätzen: Die Digitalisierung hat den Job verändert – ja, auch in der Kinderintensivpflege. Elektronische Akten, digitale Überwachungs-Tools, automatisierte Medikationssysteme. Es klingt nach Erleichterung (und manchmal ist es das), aber der technische Wandel bringt auch neue Anforderungen mit sich. Nicht alle werden damit schnell warm – und manchmal wünscht man sich die altmodische Papierkurve zurück, wenn die Software mal wieder „nicht kann, was sie soll“.
Bleibt noch die Frage: Lohnt sich alles? Wer voller Idealismus startet, kann im Alltag schnell an Grenzen stoßen. Schichtdienst, Feiertagsarbeit, und Familienleben – das passt oft nicht zusammen wie Topf und Deckel. Aber kreative Modelle wie Wunschdienste, mobile Übergaben oder Pool-Jobs schaffen langsam Entlastung. In Ballungsräumen funktioniert das besser als in ländlichen Gegenden – das gilt übrigens auch für Karriereschritte wie Fachweiterbildungen oder Praxisanleitungspositionen.
Umgekehrt hat kaum ein anderer Gesundheitsberuf so vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten: Wechsel zwischen Intensiv und Anästhesie, Spezialisierung auf Neonatologie oder Pädiatrische Notfallmedizin, Übernahme von Leitungsaufgaben oder Fortbildung zur pädiatrischen Fachkraft im Homecare-Bereich. Dennoch – und das sage ich aus Erfahrung – sollte niemand den Bereich nur aus Karriereambitionen wählen. Die Patienten merken, ob man für sie da ist oder nur auf die nächste Gehaltsstufe schielt. Mit anderen Worten: Ein Beruf, der langfristig einiges fordert – aber auch Kraft geben kann, wenn man für die Sache brennt. Und das, ganz ehrlich, kann man in keinem Handbuch nachschlagen.
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