Facharzt Augenheilkunde (m/w/d) in Hamburg-Poppenbüttel
Smile Eyes Augenklinik Airport GmbHHamburg
Smile Eyes Augenklinik Airport GmbHHamburg
Südblick GmbHAugsburg
Südblick GmbHErding
EMC Adam GmbHFrankfurt Main
MVZ Augenheilkunde Mitteldeutschland GmbH Institut für Augenheilkunde HalleHalle Saale
MVZ Augenheilkunde Mitteldeutschland GmbH Institut für Augenheilkunde Halle
1a-Ärztevermittlung GmbHChemnitz
Recrutio GmbHAachen
1a-Ärztevermittlung GmbHBienstädt
Recrutio GmbHDresden
Facharzt/-ärztin - Augenheilkunde Jobs und Stellenangebote
Ich erinnere mich noch an mein erstes Praktikum in einer augenheilkundlichen Praxis. Ein eher grauer Wintertag, die Wartezimmer voller Patienten – vom Kleinkind mit „verdächtig schielendem Blick“ bis zur hochaltrigen Dame, deren Welt langsam, aber sicher im Nebel des Grauen Stars verschwand. Wer glaubt, Augenheilkunde sei eher ein Nebenfach, handzahm zwischen Allgemeinmedizin und Radiologie, hat entweder noch keinen vollen Sprechstundentag überstanden – oder zu viele stereotype Fernsehkrimis geschaut. Tatsächlich: Der Beruf als Facharzt oder Fachärztin für Augenheilkunde ist ein Balanceakt. Zwischen Mikrochirurgie und psychosozialem Feingefühl, zwischen High-End-Medizin und banalen „trockenen Augen“.
Der klassische Tagesablauf? Den gibt es so vermutlich gar nicht. Wer einen Hang zu Routine und voraussagbaren Abläufen mitbringt, wird in der Augenheilkunde immer wieder eines Besseren belehrt. Da ist die schnelle Akutsprechstunde – ein „Notfall“ nach dem nächsten, dicht gefolgt von den aufwendig geplanten OP-Terminen. Ob ambulante Lidchirurgie, Laserbehandlung bei Diabetes oder die erste präoperative Aufklärung einer Patientin, bei der es nicht wirklich „nur um die Augen“ geht, sondern um Lebensqualität, Sicherheit, manchmal sogar um die Angst vor dem sozialen Rückzug.
Manchmal wirkt der Beruf eigentümlich widersprüchlich: Auf der einen Seite steckt da eine enorme technologische Faszination – die Geschwindigkeit, mit der neue Imaging-Verfahren, minimalinvasive Lasertechnologie oder KI-gestützte Auswertungen Einzug halten. Andererseits ist da die beinahe altmodische Nähe zur Patientin, zum Patienten. Blinder Fleck? Im Zweifel nicht nur auf der Netzhaut.
Ja, reden wir übers Geld. Zu oft schwebt das Thema wie ein Tabu über Gesprächen mit Kolleginnen oder potenziell Wechselwilligen. Fakt ist: Die Verdienstmöglichkeiten schwanken drastisch. Wer sich als Berufseinsteiger auf eine oberflächlich glamouröse Großstadtpraxis stürzt, mag erschrecken. Die Konkurrenz ist enorm, Privatpatienten rar, Mieten absurd. Ländliche Regionen – mit all ihren Herausforderungen – bieten oft nicht nur mehr Spielraum, sondern auch bessere Verdienstoptionen.
Das eigentliche Gehalt liegt (je nach Anstellung, Region, Träger) irgendwo zwischen „ordentlich“ und „wirklich lukrativ“ – vorausgesetzt, man hat einen Händchen für Organisation und Abrechnung, keine Scheu vor Verantwortung und kann die berüchtigten Mehrstunden schultern, die in den ersten Jahren fast unausweichlich sind. Und: Wer einen Sinn darin sieht, eigene Praxismodelle oder sektorübergreifende Versorgungsformen auszuloten, hat eventuell auch abseits klassischer Karriereschienen Spielraum.
Worauf es im Alltag wirklich ankommt? Geduld. Ein echtes, nicht nur auf die Netzhaut fokussiertes Interesse am Gegenüber. Und, ja, Innovationslust – die moderne Augenheilkunde verschiebt ihre Grenzen erschreckend schnell. Wer meint, nach der Facharztprüfung endgültig angekommen zu sein, unterschätzt das Feld. Auch nach Jahren kann man sie erleben, diese Momente, in denen man vor einer technischen Neuerung oder einem seltenen Fall steht und sich denkt: „Hab’ ich so auch noch nicht gesehen.“ Neugier, ein bisschen Demut (vor der Komplexität der kleinen Sehmaschine Mensch), Teamgeist, aber auch die Bereitschaft, Entscheidungen manchmal unter Unsicherheit treffen zu müssen – das sind keine schicken Softskills. Sie sind verdammt notwendig.
Manchmal frage ich mich: Hätte ich nicht lieber in die breite Welt der Inneren Medizin wechseln sollen, weniger Spezialistentum, mehr ganzheitlicher Blick? Aber dann sitzt da ein Jugendlicher, der droht, sein Augenlicht zu verlieren. Oder eine ältere Dame, der man mit einer gezielten Lasertherapie die Angst nimmt, abzustürzen. Solche Begegnungen katapultieren alle Zweifel wieder raus.
Schon heute ist klar: Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Augenärztinnen und -ärzten wächst. Punkt. Zum einen schiebt die alternde Gesellschaft die Fallzahlen nach oben – mehr Makuladegeneration, mehr Katarakt, mehr Komplexität ohnehin. Zum anderen verabschieden sich viele erfahrene Kolleg:innen in absehbarer Zeit in den Ruhestand. Das öffnet Lücken, schafft Chancen, aber auch Unsicherheiten. Zum Beispiel für jene, die als Wiedereinsteiger:innen oder Quereinsteiger:innen überlegen, einen Platz in einer Gemeinschaftspraxis auf dem Land oder eine Anstellung im städtischen Klinikbetrieb zu suchen.
Apropos Regionalität: Die berühmten „weißen Flecken“ auf der Landkarte sind keineswegs ausgerottet. Ländliche Gegenden schreien vielerorts förmlich nach Fachkräften – oft mit Förderprogrammen, manchmal mit pragmatischen Lösungen in Sachen Teilzeit, Homeoffice-Lösungen für Papierkram oder niederschwelligen Hospitationsangeboten. Das ist nicht jederfraus und jedermanns Sache, schon klar. Aber unterschätzen sollte man das nicht.
Wer sich nach geregelten Arbeitszeiten sehnt, sollte das Gespräch mit Praktikern suchen – und zwar vor Ort, echt, ungeschönt. Die Diskrepanz zwischen Ideal und Wirklichkeit hält sich in der Augenheilkunde in Grenzen: Die Chance, zumindest einen strukturierbaren Arbeitstag zu haben, ist im Vergleich zu anderen Fächern wirklich da. Trotzdem bleibt es ein Arztberuf, mit allem, was dazugehört – Verantwortung, Notfallbereitschaft, manchmal langer Atem.
Dennoch: Digitalisierung, Telemedizin und die zunehmende Arbeitsteilung mit Fachangestellten oder Optometrist:innen verändern das Gefüge. Eine Einzelpraxis mit 80-Stunden-Woche ist längst nicht mehr die einzig denkbare Option. Junge Ärzt:innen berichten immer wieder von neuen, flexibleren Arbeitsmodellen. Aber: Wer Innovation sucht, muss auch bereit sein, Altes über Bord zu werfen.
Viele werden von der Bandbreite an Spezialisierungs- und Entwicklungsmöglichkeiten überrascht – egal, ob sie direkt nach dem Examen, nach einer Weiterbildung oder aus einem anderen Fach wechseln. Die Einstiegshürden sind nicht ohne: Die Konkurrenz schläft nicht, die fachlichen Ansprüche auch nicht. Aber offene, ehrliche Bewerbungsgespräche und eine realistische Selbsteinschätzung helfen deutlich mehr weiter als polierte Lebensläufe oder wildes Zertifikatesammeln.
Und letztlich: Die Arbeit in der Augenheilkunde fordert, sie kann nerven – und manchmal bricht ein beachtlicher Sturm über einen herein, wenn OP-Plan, Sprechstunde und organisatorisches Chaos zusammentreffen. Aber sie gibt auch etwas zurück, was selten genug ist: das Gefühl, wirklich gebraucht zu werden. Wenn ich ehrlich bin: Diese Mischung aus Technologie, Empathie, Handwerk und Kopfarbeit wünschte ich manchen anderen Berufsfeldern auch.
Das könnte Sie auch interessieren