Facharzt für Notfallmedizin / Allgemeinchirurgie w m d
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Facharzt/-ärztin - Allgemeinchirurgie Jobs und Stellenangebote
Wer morgens in den blauen Kasack schlüpft und weiß, dass bis zum Feierabend alles möglich ist – der wird in der Allgemeinchirurgie entweder aufblühen oder bereuen, je nach Tagesform und Persönlichkeit. Ich gehöre zu denen, die dem Reiz des Unvorhersehbaren nicht widerstehen konnten. Kein anderes Facharztgebiet ist so sehr Bollwerk gegen das Chaos wie die Allgemeinchirurgie. Traumapatient um sieben, Blinddarm um neun, danach ein Tumor – und spätestens um zwei Uhr früh noch eine Milz, die es besonders eilig hatte. Routine? Gibt’s hier nicht. Vielleicht mal drei Tage am Stück, dann ist wieder alles anders.
Wer auf der Schwelle zum Jobstart steht – und das betrifft Berufseinsteiger genauso wie wechselwillige Kolleginnen und Kollegen, die mal am eigenen Fundament rütteln wollen – sollte wissen, dass sich die Arbeit in der Allgemeinchirurgie weniger wie filigrane Handwerkskunst anfühlt und mehr wie ein ständiger Drahtseilakt zwischen kühlem Pragmatismus und beherzter Improvisation. Die Aufgabenspanne reicht von der Versorgung des Bagatellunfalls bis hin zu höchstkomplexen Tumorresektionen. Dazwischen: Visiten, unzählige Aufklärungen, Ärger mit den Akten, der berühmte Papierkram. Was viele nicht bedenken: Man operiert nicht nur, man organisiert, beruhigt, streitet, tröstet, beißt sich durch Bürokratie. Wer für jede Nahkampfsituation mindestens einen Plan B haben möchte, ist hier genau richtig.
Noch einmal ehrlich: Nicht jeder, der Medizin studiert, ist aus demselben Holz geschnitzt. In der Allgemeinchirurgie zahlt sich nüchterne Entscheidungsfreude aus – zögern kostet Zeit, manchmal sogar Leben. Ich habe etliche junge KollegInnen scheitern gesehen, weil die Ratio in der Hektik verloren ging oder der Bauch zu laut wurde. Wer den Mut mitbringt, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen und dabei empathisch bleibt, der wächst hier hinein. Gern gesehen sind auch Improvisationstalent, Humor (gegen Frust hilft manchmal nur Sarkasmus), aber auch die Fähigkeit, sich abzugrenzen. Der Burnout lässt grüßen, wenn das nicht gelingt; das war die letzten Jahre deutlich sichtbarer, Arbeitsverdichtung und erwartet unendliche Verfügbarkeit lassen grüßen. Wer jedoch Teamgeist lebt und Krisen als Adrenalinkick begreift, findet im OP eine Art zweites Zuhause.
Das Thema Gehalt tanzt wie ein stiller Gast auf jeder Stationsparty mit. Was verdient man wirklich als Facharzt für Allgemeinchirurgie? Viel – oder zu wenig? Kommt drauf an. Tarifbindung, Träger, Region, Verhandlungsgeschick, Zusatzqualifikationen. Zwischen Ostseeküste und Bodensee können mehrere tausend € Unterschied liegen – je nach Bundesland, Krankenhausstruktur und Trägerschaft. Wer im Ballungsraum oder in der kommunalen Klinik die Nachtdienste schultert, sieht auf dem Papier oft mehr. Die Realität: Brutto zwischen 6.000 € und 8.500 € im Monat als Einstieg; mit Leitungsfunktion oder Oberarztposten lässt sich das mittelfristig steigern. Aber, und das wird gern elegant verschwiegen: Kaum eine Branche rechnet so gern mit "On-top"-Diensten oder Bereitschaften, die den Stundenlohn hübsch relativieren. Sagen wir’s so: Wohlstand – ja, Ferrari – eher nicht.
Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es zuhauf; gefragt ist, wer sich auf Gastroenterologie, Unfallchirurgie, minimalinvasive Techniken oder gar das Führungspaket einlässt. Doch seien wir ehrlich: Vieles entscheidet sich in den ersten drei Jahren. Wer Feedback nicht nur aushält, sondern in Energie verwandelt, kann sich weiterentwickeln. Fortbildungen, Rotationen, Zusatztitel – das klingt schick und oft nach Karriere-Feenstaub, doch stehen sie und fallen mit der realen Manpower und dem Engagement. Ich kenne einige, die nach fünf Jahren für den Oberarztposten bereit waren – andere sind nach sieben Jahren Klinkenputzen auf Teilzeit gewechselt, genervt vom ewigen Ringen um Dienstpläne und Anerkennung. Karrierewege, die auf der Visitenkarte glänzen, fühlen sich in der Realität oft staubig an.
Kommen wir zu dem Punkt, über den am meisten gelächelt und zugleich gejammert wird: Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben. Die Wahrheit? Flexible Arbeitsmodelle – ja, davon wird viel geredet. Bleiben Überstunden, Wochenend- und Nachtdienste eine Selbstverständlichkeit. Viele Häuser arbeiten an Lösungen– etwa mit geteilten Diensten, Jobsharing oder digitaler Dokumentation, die lästige Verwaltungszeiten verkürzen. Fortschritt, so sagt man, hat viele Gesichter: Künstliche Intelligenz zur Unterstützung bei Diagnostik, robotergestützte OP-Systeme, Vernetzung mit Telemedizin – das alles existiert tatsächlich, teils als Hoffnungsschimmer, teils als technisches Placebo für begrenzten Personalbestand. Der Trend: Wer technologieaffin ist und bereit, sich fortlaufend auf Neues einzulassen, schafft sich Vorteile. Gut, die menschliche Intuition im OP bleibt unersetzlich – das wird sich so bald nicht ändern (auch wenn Technokraten das Gegenteil behaupten).
Wer heute einsteigen oder wechseln will, dem sage ich: Ein Sprung ins kalte Wasser bleibt es immer. Letztlich geht es in der Allgemeinchirurgie nicht um die perfekte Karriere oder das dickste Gehalt, sondern um das Gemenge aus Können, Mut und Stehvermögen. Ich persönlich weiß: Es gibt Tage, da möchte ich nichts anderes kennen – und dann wieder Momente, da fragt man sich nach Dienstschluss, wie lange man das noch macht. Vielleicht ist das das ehrlichste Argument für diesen Beruf: Unsicherheit gehört dazu, Selbstironie auch. Wer beides mitbringt, der hat im OP – und im Leben – eine solide Prognose.
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