W2-Professur für Plastische Chirurgie
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Facharzt/-ärztin - Plastische und Ästhetische Chirurgie Jobs und Stellenangebote
Wer mit glänzenden Augen vom Studium träumt, irgendwann einmal als Plastischer oder Ästhetischer Chirurg Karriere zu machen, stellt sich häufig ein Leben wie aus medizinischen Hochglanzserien vor: elegante Eingriffe, zufriedene Patientinnen, vollständige Verwandlungen. Die Realität ist – wie so oft in der Medizin – ein bisschen kantiger, manchmal ernüchternd, aber gerade deshalb faszinierend. Ich frage mich gelegentlich, ob wir nicht viel zu selten darüber sprechen, wie sich dieser Berufsweg tatsächlich anfühlt – vor allem für die, die gerade erst einsteigen oder sich neu orientieren wollen.
Die plastische und ästhetische Chirurgie ist ein Feld für Menschen mit Löwenherz und Spatzenfingern – im besten Sinne. Einen tadellosen Lebenslauf braucht es sowieso: Medizinstudium, Facharztausbildung, jede Menge Prüfungen. Doch Papier allein bringt wenig, wenn das Gespür für Proportionen fehlt oder der Blick für das Machbare verloren geht. Hier zählt Handwerk fast so viel wie Wissenschaft. Wer sich als Berufseinsteiger:in wagt, merkt schnell: Detailtreue, Geduld und ein kühler Kopf bei plötzlichen Komplikationen sind ebenso wichtig wie das eigentliche chirurgische Können. Was oft unterschätzt wird: Soft Skills. Das Zuhören können – manchmal noch wichtiger als das handwerkliche Geschick. Und dann diese ewige Gratwanderung zwischen dem Wunsch nach „Schönsein“ und dem medizinisch Sinnvollen. Nicht jeder Eingriff lässt sich legitimieren, man lernt auch mal Nein zu sagen. Oder besser: man muss.
Der Tagesablauf? Es gibt diesen berühmten Spruch in der Szene: „Jeder Tag ist ein anderer – aber keiner verläuft wie geplant.“ Und das trifft den Nagel auf den Kopf. Die einen kommen mit Narben aus dem Leben – nach Unfällen, Verbrennungen, Tumorchirurgie. Für diese Menschen kann Plastische Chirurgie Reha bedeuten, Lebensqualität zurückgeben. Die anderen holen sich im Wartezimmer Mut für den nächsten, freiwilligen Schritt: Nase korrigieren, Fett absaugen, Fältchen glätten. Man balanciert zwischen rekonstruktiven und ästhetischen Eingriffen – mal stehst du stundenlang im OP, mal sitzt du minutenlang im Vorgespräch und drehst dich im Kreis: „Brauche ich das wirklich?“ – fragt sich dann nicht nur der Patient, sondern auch gelegentlich man selbst. Klingt erschöpfend? Ist es auch, ab und zu. Aber selten langweilig.
Reden wir Klartext: Kaum ein medizinischer Karrierepfad ist so mythenumwoben, was den Verdienst betrifft. Es könnte alles so einfach sein: Privatpraxis aufziehen, abkassieren, ein bisschen Profilpflege bei Social Media – fertig ist die Erfolgsgeschichte? Falsch gerechnet. Großstadtpraxis in zentraler Lage ist nicht das gleiche wie Kliniktätigkeit im norddeutschen Umland. Die Spanne zwischen Einstiegsgehalt und Spitzenverdienst ist enorm. Wer frisch als Fachärztin oder Facharzt im Klinikbetrieb startet, findet sich mit einem Tarifgehalt, das im bundesweiten Vergleich mit anderen Fachdisziplinen solide bis gut ist, aber weit unter dem, was irgendwann „die private Praxis“ angeblich abwirft. Je nach Bundesland, Klinikhierarchie und Zusatzqualifikation kann man von einem mittleren Bereich ausgehen – nach einigen Berufsjahren steigt das Gehalt, aber selten in astronomische Höhen. In Großstädten gibt’s oft härteren Wettbewerb, in weniger besetzten Regionen dafür echten Bedarf – und manchmal überraschende Verdienstchancen, vor allem, wenn man bereit ist, dorthin zu gehen, wo andere nicht hinwollen. Und dass Instagram & Co. als zusätzliche Einnahmequelle taugen, ist für die Allerwenigsten Realität. Eher Ausnahme als Regel.
Was sich in den letzten Jahren spürbar verschoben hat? Die Erwartungen und der gesellschaftliche Blick. Dank digitaler Medien erscheinen perfekte Körper überall, ständig und für alle. Die Anfragen nach „dem Look von XY“ sind so häufig wie die Kaffeepausen. Die Digitalisierung verändert den Praxisalltag: von telemedizinischen Beratungsgesprächen über 3D-Visualisierung bis hin zu KI-gestützter Planung. Da liegt ein Vorteil, ja, aber auch eine Bürde. Plötzlich tritt die „Community“ als stiller Dritter mit ins Zimmer. Falsche Vorstellungen häufen sich, fachliches Know-how wird per Google-Suche hinterfragt. Wer im Beruf bleiben will, braucht Digitalkompetenz: Datenschutz, Social Media, Patientenaufklärung auf allen Kanälen – das alles ist längst Teil der Routine. Geht das spurlos an einem vorbei? Selten. Der innere Drahtseilakt zwischen Professionalität und Zuschreibungen bleibt. Und dann, mitten im Patientenaufklärungsgespräch – blitzt sie auf, die Frage: „Ist das, was ich tue, noch medizinisch sinnvoll, oder erfülle ich gesellschaftliche Fantasien?“ Vielleicht bin ich da zu streng.
Der Arbeitsmarkt ist… nun ja, zweigeteilt. Einerseits wachsen digitale Netzwerke, internationale Kooperationen und das Lebensgefühl „Kosmetik ist Selbstverwirklichung“. Andererseits gibt es spürbaren Wettbewerb um attraktive Praxen und anspruchsvolle Klinikstellen. Ein Vorteil für Berufseinsteiger:innen: Die klassischen Fachgebiete, etwa Rekonstruktionschirurgie in ländlichen Regionen oder emergente Felder wie Transgender-Medizin, suchen verstärkt Nachwuchs. Dort lässt sich Pioniergeist ausleben – falls man bereit ist, die Komfortzone zu verlassen. Doch auch das ist klar: Wer familienfreundliche Arbeitszeiten sucht, muss seine Nische finden. Privatleben und OP-Plan vertragen sich nicht immer, Schichtsysteme und Rufdienste sind in der Klinik Realität. Dafür schätzen viele die fachliche Abwechslung und den engen Austausch im Team. Neugier, Offenheit und Resilienz sind Tugenden, die langfristig tragen. Und diese kleinen Zweifel? Gehören dazu. Wer in den Spiegel sieht – nach acht Stunden OP, rußgeschwärzt und manchmal leicht erschöpft – erkennt im besten Fall, dass Plastische und Ästhetische Chirurgie eben mehr ist als Lifestyle. Sondern eine Disziplin mit Ecken und Kanten, Menschen und Missverständnissen, Chancen und Verantwortung.
Ob man sich für den Einstieg oder den Wechsel entscheidet – der Beruf bleibt ein Feld zwischen Anspruch und Aufbruch. Wer mit den Unsicherheiten leben kann, bekommt die Möglichkeit, Menschen Lebensqualität zurückzugeben oder Selbstbilder neu zu formen. Ist das immer einfach? Sicher nicht. Aber manchmal reicht das leise Gefühl, dass es genau dafür lohnt, weiterzumachen. Und nur das macht diesen Beruf am Ende wirklich besonders.
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