Facharzt für Chirurgie/Unfallchirurgie & Orthopädie (m/w/d) - bis zu 13.500 €/Monat + Zuschläge
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Facharzt/-ärztin - Orthopädie und Unfallchirurgie Jobs und Stellenangebote
Es gibt Fragen, die klingen so simpel, man mag sie kaum laut aussprechen: „Warum eigentlich Orthopädie und Unfallchirurgie?“ Und: Hat diese Doppelbezeichnung nicht schon im Titel einen inneren Zwiespalt? Wer diesen Berufsweg einschlägt – oder ihn zumindest ins Auge fasst –, merkt sehr schnell: Hier geht es längst nicht nur um Knochen und Schrauben, sondern um ein Universum an Herausforderungen, Erwartungen und – ja, auch Zweifeln. Besonders als Berufseinsteiger findet man sich oft im Taumel zwischen Faszination am Handwerk und Respekt vor dem Menschen. Oder anders gesagt: Wer will schon den, pardon, gebrochenen Arm bloß zusammenbasteln, wenn dahinter ganze Lebenswege stehen?
Es wirkt oft, als stünde die Orthopädie und Unfallchirurgie für klare Kante, saubere Technik, definierte Abläufe. Schön wär’s. Tatsächlich driftet der Alltag zwischen Notfallversorgung – einer Einlieferung mitten in der Nacht, Schweißperlen auf der Stirn – und langfristiger Betreuung von Patient:innen mit degenerativen Erkrankungen. Fixierst du morgens noch einen Beckenbruch im OP, erklärst du mittags der älteren Dame, wieso ihr Knie nach der Prothese schmerzt. Wechselbad der Gefühle inbegriffen. Manchmal frage ich mich: Ist das ein Patchwork aus Adrenalin und Geduld? Oder einfach der einzige Weg, beides zu kombinieren?
Was viele von außen unterschätzen: Die Arbeit an der Schnittstelle von Operation und konservativer Behandlung verlangt Weitblick und Selbstdisziplin. Klar, ein gutes Auge und Geschick zählen, aber wer den Dialog mit Patient:innen nicht beherrscht – insbesondere, wenn Erwartungen und Realität kollidieren –, gerät schnell ins Schleudern. Übrigens: Smartphones und Telemedizin sind längst keine Fremdkörper mehr in der Visite. Papierakte? In urbanen Lehrkliniken schon fast ein Kuriosum zum Schmunzeln.
Nein, es reicht nicht, technische Handgriffe auswendig zu können. Der Witz ist: Wer später Verantwortung im Saal und auf Station übernehmen will, braucht analytisches Denken und die Fähigkeit, blitzschnell zwischen Handlung und Beratung zu wechseln. Ich habe gelernt, dass Teamfähigkeit in diesem Fach tatsächlich nicht bloß auf dem Bewerbungsformular steht. Humor übrigens auch. Man begreift spätestens beim dritten Nachtdienst, wie wichtig kurze Wege und ein verlässliches Netzwerk sind – nicht nur zu den Pflegekräften, sondern auch innerhalb der Hierarchie der Ärzteschaft.
Und noch etwas: Wer glaubt, mit dem Facharztbrief sei das Lernen erledigt, unterschätzt die Innovationswucht des Feldes. Minimalinvasive Techniken, Robotik, KI-gestützte Diagnostik – das zieht Jahr für Jahr wie eine Flutwelle neue Herausforderungen ins System. Die Bereitschaft, sich ständig in Neues zu knien, vielleicht sogar eine gewisse Freude am Unvorhergesehenen: Ohne das hält man’s hier schwer aus.
Jetzt mal Tacheles. „Der Arzt verdient doch sowieso immer gut!“ Wirklich? Die Zahlen schwanken. Wer im Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung anheuert, startet im mittleren Bereich der Tarifverträge – ordentliche Bezahlung, sicher, aber kein Ferrari vor der Tür. In Unikliniken gibt’s gelegentlich einen Hauch mehr – oft zum Preis längerer Arbeitszeiten und durchgetakteter Dienste. Wer freiberuflich in der Praxis Fuß fasst oder einen Kassensitz ergattert, kann finanziell zulegen, muss aber unternehmerisch denken. Kein Kunde, kein Cash. Wer’s ländlich mag, erhält prozentual oft noch bessere Konditionen: Hier drückt der Fachkräftemangel richtig, und die Verhandlungsspielräume steigen.
Allzu oft wird vergessen: Geld ist nicht alles. Aber zu leugnen, dass Gehalt und Entwicklungsmöglichkeiten eine Rolle spielen, wäre blauäugig. Gerade im Wechsel zwischen ambulanten Zentren, Rehakliniken und klassischen Krankenhausstrukturen lohnt ein genauer Blick auf die Konditionen – und darauf, was an unbezahlter Arbeit an „Freizeit“ dranhängt. Ich würde fast sagen: Mit nüchternem Blick auf die Zahlen entzaubert man schnell die Legenden.
Der Weg zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie ist ein Langstreckenlauf, kein Sprint. Selbst nach der sechsjährigen Assistenzzeit steht man am Anfang eines Spektrums, das sich laufend verschiebt. Zusatzausbildungen (Handchirurgie, Sportmedizin, Rheumatologie …) drängen sich fast schon auf. Vielleicht liegt hierin das größte Versprechen – oder die Krux: Man kann sich stets weiter spezialisieren, seinen Platz finden, aber eben auch im Fortbildungsstrudel den Blick fürs Ganze verlieren. Ein Gefühl, das Kenner wahrscheinlich nur zu gut kennen.
Es gibt Regionen, da findet der Berufsanfänger – mit etwas Glück – rasch offene Stellen und ein kollegiales Umfeld, in anderen Bundesländern kann sich der Einstieg überraschend zäh gestalten. Im urbanen Bayern etwa herrscht ein anderes Klima als im ländlichen Mecklenburg. Ein Auswahlverfahren wie beim Beamtenstatus gibt es zwar nicht, aber: Wer netzwerkt, entdeckt oft mehr Gelegenheiten als der, der einfach nur Bewerbungen schreibt.
Ich will ehrlich sein: Der Traum vom geregelten Feierabend bleibt im OP manchmal ein Mythos. Bereitschaftsdienste, Wochenendarbeit, plötzliche Notfälle – das ist Teil des Deals. Und trotzdem: Die Verlockungen des Fachs wiegen so manche Nachtschicht auf. Immerhin, die letzten Jahre haben gezeigt: Digitalisierung ist nicht mehr Feindbild, sondern Werkzeug. Die Möglichkeit, eine Versorgungslücke per Videokonsultation zu schließen? Früher Science-Fiction, heute Alltag. Das hilft, die berühmte „Vereinbarkeit“ von Beruf und Privatleben zumindest ein Stück mehr als Floskel dastehen zu lassen.
Was bleibt? Ein Feld im Umbruch. Die Ärzteschaft wird diverser, die technischen Tools zahlreicher, und wer als Berufseinsteiger heute beginnt, steht an der vordersten Front eines rasenden Wandels. Das ist manchmal beängstigend, oft faszinierend – und, Hand aufs Herz, kein Job für zögerliche Gemüter. Aber auch einer, der belohnt. Nicht immer sofort, nicht ohne Frust. Doch wer sich selbst nicht allzu ernst nimmt und zwischen Schraube, Skalpell und Smartphone auch mal lacht – der findet in der Orthopädie und Unfallchirurgie mehr als nur einen Beruf. Ein Terrain voll Eigenheiten, mit Ecken, Kanten – und genug Spielraum für eigene Wege.
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