Professur für Chirurgie angeborener Herzfehler (W2) (w/m/d)
Universität zu Köln - Medizinische FakultätKöln
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Klinik und Poliklinik fu¨r Herzchirurgie Universitätsklinikum BonnBonn
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Schüchtermann-Schillersche Kliniken Bad Rothenfelde GmbH & Co. KGBad Rothenfelde
HiPo Executive ÄrztevermittlungIserlohn
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Facharzt/-ärztin - Herzchirurgie Jobs und Stellenangebote
Der Sprung in die Herzchirurgie hat etwas von einer Gratwanderung. Faszinierend, aufregend, fordernd – mit einer steilen Lernkurve und gelegentlicher Demut am OP-Tisch. Als Einsteiger oder Wechselwillige/r in diesem Feld zu landen, bedeutet: Man entscheidet sich für einen Beruf, der technisches Handwerk, analytischen Verstand und eine gehörige Portion Durchhaltevermögen verlangt. Die Herzchirurgie ist kein Metier für Routine. Hier wird das Unmögliche fast zum Alltag – und die Unsicherheit ist ständiger Begleiter. Klingt nach Übertreibung? Womöglich. Aber Herzchirurgen lernen schnell, dass im Schatten der Hochtechnologie und spektakulären Eingriffe auch die banalen Fragen lauern: Wann komme ich zum Mittagessen? Und reicht der Kaffee bis zur nächsten Transplantation?
Alles dreht sich um das zentrale Organ, dieses unermüdliche Kraftwerk. Die Arbeit reicht von geplanten Bypass-Operationen über Notfalleingriffe bis hin zu komplizierten Eingriffen an Klappen, Gefäßen und transplantierten Herzen. Die Palette der Aufgaben wird niemals schmal. Im Gegenteil: Wer Herzchirurg werden will, braucht nicht nur Nerven wie Drahtseile, sondern auch Geduld – mit sich selbst, mit der Technik, mit wechselnden Teams. Was viele erstaunlich finden: Es gibt Tage voller Überraschungen. Einmal, mitten im Routineeingriff, versagt eine Maschine – und plötzlich jongliert man nicht nur mit Skalpellen, sondern mit technischen Details, improvisiert auf engstem Raum. Dann mischen sich technische Details mit existenziellen Fragen. Der Puls der Patienten ist ständige Begleitmusik. Und manchmal, ganz selten, gibt es Momente der Stille im OP. Meistens aber nur für Sekundenbruchteile.
Die Frage ist kein Smalltalk-Thema, sondern täglich spürbare Realität. Herzchirurgie gehört, das ist ein offenes Geheimnis, zu den am besten bezahlten medizinischen Tätigkeiten in Deutschland – allerdings mit gewaltigen Unterschieden zwischen Bundesländern, Kliniktypen und sogar einzelnen Trägern. Die Bandbreite? Ernüchternd breit. Berufseinsteiger landen meist noch auf Assistenzarzt-Niveau, oft mit Einstiegsgehältern zwischen 5.000 € und 6.700 € brutto monatlich – je nach Tarifvertrag, Dienstposition und Zusatzleistungen. Chefärzte? Manchmal jenseits der 20.000 €, plus Leistungsprämien. Aber: Der Preis auf dem Lohnzettel spiegelt selten den wahren Aufwand wider. Die Überstunden, Wochenend- und Nachtdienste, die Verantwortung – sie sind Bestandteil des Berufs und unterschrieben werden oft Arbeitsverträge mit unklarer Stundenregelung. In manchen Regionen Ostdeutschlands oder abseits der Großstädte gehen die Gehälter spürbar zurück. Und in Universitätskliniken zählt manchmal weniger das Monetäre, mehr das wissenschaftliche Renommee. Oder, böse gesagt: Forschen statt Porsche, wie mancher Kollege schnippisch anmerkt. Die Wahrheit ist: Die Gehaltsfrage ist Teil einer Gleichung mit vielen Unbekannten – wer nur aufs Geld schielt, hält das Tempo nicht lange durch.
Karriere in der Herzchirurgie ist kein Hochgeschwindigkeitszug, sondern eine Pendelstrecke voller Zwischenstopps. Die Hürden sind respektabel: Nach dem Medizinstudium folgen sechs Jahre Facharztausbildung, mitunter flankiert von wissenschaftlicher Forschung oder Zusatzqualifikationen etwa in Intensivmedizin oder minimal-invasiven Techniken. Weiterbildung? Unvermeidbar. Die Herzchirurgie mutiert ständig – Innovationen bei künstlichen Herzklappen, robotergestützte Verfahren oder sogar virtuelle Trainingsmodule krempeln den Alltag regelmäßig um. Wer nicht mitzieht, bleibt zurück. Gleichzeitig gibt es regionale Unterschiede: Während einige Zentren um frischen Nachwuchs buhlen, sind andere Kliniken überlaufen. Ländliche Regionen und spezialisierte Herzzentren bieten oft bessere Chancen auf Verantwortungsübernahme und schnelleren Aufstieg – allerdings mit dem Beigeschmack: Manchmal ist man die halbe Woche Bereitschaftsdienst. Mein Eindruck: Wer örtlich flexibel ist und Lust auf Spezialisierung hat, punktet. Doch klar ist auch: Voll wird es nie, der Bedarf an Fachkräften wächst.
Digitalisierung? Ein Lieblings-Buzzword der Gesundheitsminister. In der Realität sitzt man noch erstaunlich oft vor Papierstapeln, frankiert Briefe und kämpft mit Systemen, die aussehen wie Windows 98 auf Speed. Trotzdem: Bildgebung, OP-Planung, Simulationen – vieles wird smarter, zumindest in Theorie und in Pilotprojekten. Junge Herzchirurgen mit digitalem Faible sind gefragt. Aber: Die Digitalisierung löst nicht alles. Die größte Herausforderung bleibt das Zeitmanagement – und die Sehnsucht nach einem Privatleben. Es gibt Kliniken, da gelingt der Balanceakt zwischen Beruf und Freizeit, meist weil die Strukturen klar sind, Dienste besser verteilt. In anderen Häusern bleibt Arbeit gleich Arbeit: Schlafrhythmus optional, Familienzeit ein Glücksspiel. Ideal gibt’s nicht. Wer hier einsteigt, muss sich ehrlich fragen: Bin ich Typ Dauerbrenner oder suche ich irgendwann Inseln der Ruhe – vielleicht jenseits der OP-Lampe?
Warum also Herzchirurgie? Für manche ist es die Begeisterung am Neuen, am komplexen Rätsel, das sich nur im Team lösen lässt. Für andere ist es ein gewisser Stolz: Die eigenen Hände, das Herz eines Menschen – fast schon etwas Mythisches. Aber es ist kein Berufsfeld für Heldenposen. Ehrlich gesagt, braucht es oft mehr Frustresistenz als Hochglanz-Momente. Die wichtigsten Qualifikationen? Neugier, Respekt vor Routinen (ohne davon gelähmt zu sein) und ein echtes Interesse an Menschen – Patienten wie Kollegen. Herzchirurgie wohnt ein besonderer Rhythmus inne: mal Adrenalin, mal Routine, dann wieder Ausnahmezustand. Man muss Umwege lieben lernen, Umbrüche aushalten und sich trotzdem immer wieder hinterfragen. Oder, wie ein erfahrener Kollege es ausdrückte: „Das Herz hat viele Kammern, nicht alle sind für jeden zugänglich.“ Klingt pathetisch – aber im Alltag, zwischen Aufbruch und ernüchterndem Papierkram, steckt in solchen Sätzen oft mehr Wahrheit als in Lehrbüchern.
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