Pflegefachkraft / Altenpfleger (m/w/d) für Palliativpflege
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Fachaltenpfleger/in - Palliativ- und Hospizpflege Jobs und Stellenangebote
Würde am Lebensende – klingt pathetisch, oder? Und doch ist das genau das Versprechen, das der Beruf der Fachaltenpflegerin bzw. des Fachaltenpflegers mit Schwerpunkt Palliativ- und Hospizpflege im Kern an Patient:innen und deren Angehörige gibt. Wer hier einsteigt, entscheidet sich nicht einfach für einen „sicheren Job im Gesundheitswesen“, sondern für eine Tätigkeit voller Zwischentöne, Herausforderungen und... sagen wir ruhig: für einen Alltag, der nachhallt. Gerade wer als Berufseinsteiger:in den Sprung wagt oder als erfahrene Kraft den Quereinstieg plant, rutscht schnell aus der Komfortzone. Ausgerechnet das macht den Reiz aus.
Es ist ein Beruf, der manchmal mit leisen Tönen spielt. Wer glaubt, hier herrsche andauernde klinische Trauerstimmung, irrt. Lachen gehört genauso zum Alltag wie aufgeschobene Gespräche im Hinterzimmer, spontane Trostgesten oder der Wechsel zwischen Routine und Unkalkulierbarkeit. Palliative Pflege bedeutet, dass Menschen auf dem letzten Stück ihres Weges begleitet werden – nicht selten zu Hause, manchmal im Hospiz, oft auf speziellen Stationen im Altenheim.
Medizinische Tätigkeiten mischen sich mit emotionaler Präsenz. Wundversorgung? Gehört dazu. Schmerzmanagement? Unabdingbar, oft im Dialog mit Ärzt:innen und Therapeut:innen. Aber mindestens ebenso prägend: Zuhören. Manchmal stundenlang. Für viele Berufseinsteiger:innen eine ungewohnte Zumutung, denn: Hier wird nichts repariert und nur selten geheilt. Der Abschied ist Teil des Jobs.
Und trotzdem – oder gerade deswegen – gilt es, Mut zu haben für eigenverantwortliche Entscheidungen. Wer Palliativwissen und Hospizerfahrung vereint, hat einen Koffer voller Instrumente: symptomorientierte Pflege, ethische Beratung, Kommunikation mit Angehörigen (jede Familie tickt anders, manchmal chaotisch), Organisation von Hilfsmitteln. Vielfalt pur.
Es läuft nicht ohne eine solide Fachausbildung. Meist ist es der Weg: Examen in Alten- oder Krankenpflege, dazu eine spezifische Weiterbildung. Einige Bundesländer verlangen mittlerweile sogar zertifizierte Zusatzqualifikationen. Klingt nach Hürde? Mag sein, aber der Aufwand lohnt, denn fachlich gewappnet zu sein ist in diesem Metier kein Luxus, sondern Überlebensstrategie. Im wahrsten Sinne.
Aber seien wir ehrlich: Papier allein rettet noch keinen Menschen vor Einsamkeit oder Schmerz. Es braucht mehr. Empathie – das große Schlagwort, wie oft ich das Wort schon in Bewerbungen gelesen habe! Nur: Was heißt das im Alltag? Zuhören können, Unsicherheiten aushalten, sich selbst nicht immer zu wichtig nehmen. Wer palliativ arbeitet, begegnet Geschichten, die emotional an die Substanz gehen. Belastbarkeit? Pflicht. Genauso wie Grenzen ziehen zu können.
Kommunikationsgeschick, Teamfähigkeit, Bereitschaft, sich mit Tod und Sterben auseinanderzusetzen – das kann niemand lehrbuchartig vermitteln. Vieles ist Haltungssache – und, ja, eine Portion Pragmatismus hilft ungemein.
Klar, auch das ist Thema. Wer Fachaltenpfleger:in in der Palliativ- und Hospizpflege ist, bekommt grundsätzlich mehr als Kolleg:innen ohne Zusatzqualifikation. Die Bandbreite ist allerdings enorm – je nach Region, Träger, Tarifbindung und eigener Verhandlungslust. Im Westen üblicherweise besser als im Osten. Ballungsraum schlägt ländlichen Raum, kommunal oft besser als privat – diese Spielchen kennt man. Der Unterschied kann locker mehrere hundert Euro brutto betragen.
Aber machen wir uns nichts vor: Gemessen am emotionalen und fachlichen Einsatz ist das Gehaltsniveau kein auftrumpfendes Argument. Es lohnt sich, bei der Bewerbung gezielt nach Entwicklungsperspektiven zu fragen: Manchmal wird mit attraktiven Zulagen geworben, wenn Erfahrung oder eine spezifische Weiterbildung vorliegt. Auch Extras wie Zuschüsse für Fortbildungen, Zugang zu Supervision oder Gesundheitsvorsorge sind verhandelbar – theoretisch. Fragt nach. Besteht darauf. Einfach durchrutschen lassen? Schlechte Idee.
Palliativ- und Hospizpflege ist ein Feld, das wächst. Die Gesellschaft altert – überraschend? Nicht wirklich. Die Nachfrage an Fachkräften mit Zusatzqualifikation steigt. Manche Träger suchen mittlerweile Händeringend, und das nicht nur in Großstädten. Ländliche Regionen versuchen nachzuziehen, stoßen aber oft auf weniger Bewerber:innen. Anders gesagt: Wer sich spezialisiert, hat selten ernsthafte Mühe, eine Stelle zu finden.
Berufseinsteiger:innen profitieren davon – aber: Die Anforderungen bleiben hoch, und mit dem Aufstieg steigen auch die Erwartungen. Viele Arbeitgeber rechnen mit einer schnellen Einarbeitung ins interdisziplinäre Arbeiten. Unser Gesundheitssystem ist dabei, (mal schneller, mal schmerzlich langsam) von starren Hierarchien auf teambasierte Versorgung umzustellen. Für viele eine willkommene Veränderung, für einige ein Kulturschock.
Aktuell gibt es auch Projekte, in denen digitale Dokumentationssysteme die Verwaltung erleichtern sollen – klingt gut. Wer Digitalaffinität zeigt, kann (Stichwort: Zukunftssicherheit) Pluspunkte sammeln. Aber Achtung: Technik ersetzt nicht die zwischenmenschlichen Kernbereiche. Pflege bleibt Pflege. Und menschliche Zuwendung steht nicht im Handbuch.
Wer sich in der Palliativ- und Hospizpflege engagiert, hört häufig die Frage: „Wie hältst du das eigentlich aus?“ Die Arbeitszeiten? Mal planbar, mal spontan, abhängig von Schichtsystemen, Rufbereitschaften, Fallzahlen. Ist das mit Familie vereinbar? Nicht einfach, aber es gibt Bewegung: Manche Einrichtungen bieten flexible Arbeitszeitmodelle, Teilzeitlösungen oder spezielle Angebote für Eltern und Wiedereinsteiger:innen.
Trotzdem – eine realistische Erwartungshaltung ist wichtig. Wer in privaten Trägerschaften landet, trifft oft auf weniger sozialverträgliche Schichtpläne als in größeren kommunalen oder kirchlichen Häusern. Aber, und das darf man ruhig betonen: Teams in der Hospiz- und Palliativpflege achten oft stärker aufeinander. Nicht jede Belastung lässt sich wegorganisieren, aber die Kollegialität ist hoch. Vielleicht paradox – ausgerechnet im Angesicht des Todes rückt das Leben ins Zentrum.
Wohin geht die Reise, wenn einen die Palliativpflege erstmal gepackt hat? Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es viele: Kommunikationstrainings, Managementkurse, Fachweiterbildungen zu Schmerztherapie oder Trauerbegleitung, in Großstädten oft sogar Hochschulmodule. Wer will, kann Berater:in werden, Teamleitungen übernehmen, sich in die palliative Netzwerkarbeit stürzen oder multiprofessionelle Hospizdienste koordinieren.
Was am Anfang wie eine Nische wirkt, ist bei Licht betrachtet ein Feld mit Optionen. Und ja, Engagement lohnt – fachlich, aber auch persönlich. Wer diesen Weg einschlägt, wählt kein bequemes Karriere-Polster. Aber, und das klingt jetzt fast wie aus der Werbung, gewinnt etwas, das anderswo unter dem Radar läuft: Bedeutung.
Die Würde der letzten Lebensmonate zu verteidigen, ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Fachaltenpfleger:innen in der Palliativ- und Hospizpflege sind Spezialist:innen auf einem Terrain, das gesellschaftlich zunehmend an Relevanz gewinnt – und das, bei aller Belastung, auch unerwartet viel Leichtigkeit in den Berufsalltag bringt. Kein Beruf für alle, aber vielleicht genau der, der gesucht wird.
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