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Betriebswirt/in - Marketing Jobs und Stellenangebote
Montagmorgen, erster Kaffee, noch müde vom Wochenende. Wer als Berufsanfänger oder Quereinsteiger in den Bereich Betriebswirtschaft und Marketing stolpert, kennt das leichte Herzflattern vorm Aufschlagen der Jobportale oder dem Stoßseufzer, wenn die nächste Mail mit „Danke, wir haben uns anders entschieden“ auf dem eigenen Bildschirm blitzt. Während Ex-Kommilitonen schon im Consulting rackern oder die Marketingabteilung im hippen Start-up entern, fragt man sich: Wo passt diese „BWL + Marketing“-Kombination eigentlich wirklich hin? Kommen wir also zur Sache – ohne Bullshit-Bingo, dafür mit echten Einblicken.
Eins vorweg: Der Job als Betriebswirt/in im Marketing ist selten das, was die Klischees versprechen. Man sitzt längst nicht nur mit dem Macbook im Coworking-Space und beschwört das nächste virale Social-Media-Kampagnchen herauf. Vielmehr balanciert man auf dem schmalen Grat zwischen Zahlen und Ideen: Absatzprognosen, Budget-Kalkulationen, Tracking-Reports und ja, gelegentlich wild blinkende PowerPoint-Folien, auf denen der Vorstand alles verstehen möchte – am liebsten in drei Sekunden. Wer hier ins Berufsleben startet, muss gelernt haben, Ergebnisse knackig zu präsentieren, ohne den roten Faden zu verlieren. Je nach Unternehmen ist man mal Orchestrator von Messeprojekten, Statistiker im Datendschungel oder Beichtvater für überambitionierte Produktmanager. Manche Tage sind Sprint, andere mühsames Durchwaten von Prozessen. Klingt nach Chaos? Kommt hin – aber selten langweilig.
Fachlich? Klar, Bewerber mit wirtschaftswissenschaftlichem Abschluss oder Weiterbildung im Marketing haben grundsätzlich bessere Karten. Doch der Lifehack, auf den einen niemand vorbereitet: Reine Noten sind selten das Zünglein an der Waage. Viel entscheidender ist ein Mix aus analytischer Denke (Stichwort: ROI, Customer Insights & Co.), Kommunikationsfähigkeit und einer gewissen Frustrationstoleranz, wenn die neue Kampagne in der Testgruppe einfach keinen Nerv trifft. Manchmal fragt man sich: Braucht man wirklich diese ganzen Tools und Softwarekenntnisse, die viele Stellenanzeigen fordern? Mein Eindruck: Ein solides Verständnis für Marktmechanismen und die Bereitschaft, sich in neue digitale Arbeitsweisen reinzufuchsen, zählt mehr als der fünfte Canva-Zertifikatskurs.
Jetzt Butter bei die Fische: Die Frage nach dem Gehalt – selten ehrlich diskutiert, aber immer relevant. Hier trennt sich die romantische Vorstellung vom Marketing-Glamour schnell von der Realität. Einsteiger starten je nach Abschluss, Region und Unternehmensgröße oft irgendwo zwischen 40.000 € und 52.000 € brutto jährlich. In Ballungsräumen, etwa München oder Frankfurt, gehen die Zahlen etwas höher – aber die Mieten eben auch. Wer im Mittelstand landet, erlebt oft eine bemerkenswert familiäre Arbeitsatmosphäre, verdient jedoch meist moderater als im Großkonzern. Und dann die Branche: Handel zahlt meist weniger als Pharma oder Industrie, der Kommunikations- und Agenturbereich kämpft mit ganz eigenen Sparflammen. Mir begegnete neulich ein Bewerber aus dem Osten, der in Berlin kaum mehr als 38k angeboten bekam – und dann nach kurzer Zeit Richtung Westen zog. Fazit: Gehaltsvergleiche lohnen, mutige Verhandlungen manchmal auch. Nur: Das offensichtliche Gehaltsversprechen in den Hochglanzbroschüren hängt selten mit der gelebten Wirklichkeit im Betrieb zusammen.
Früher war der Aufstieg klar: Abteilungsleiter, Bereichsleiter, irgendwann Marketingdirektor – steile Hierarchie, Ende der Durchsage. Heute? Gefühlt läuft alles auf Durchlässigkeit und Spezialistentum hinaus. Die Digitalisierung hat den Bereich komplett umgemodelt: Wer Data Analytics, SEO/SEA oder Social Media ernst nimmt, kommt weiter als Nostalgiker früherer Werbespot-Romantik. Das hat zwei Folgen. Erstens: Quereinsteiger mit Technikbezug – etwa aus der IT – finden leichter Slots, sofern sie bereit sind, Marketing von Grund auf zu durchdringen. Zweitens: Der Fachkräftemangel ist echt, aber nicht so dramatisch, wie manchmal erzählt wird. Denn gesucht werden Chef*innen für den Spagat zwischen Technik und Empathie. Aber, und das geht an alle Jobsuchenden: Nicht jeder, der „digital“ oder „Transformation“ draufstehen hat, findet sofort den Platz am Tisch. Etwas Geduld, fortlaufendes Lernen, vielleicht ein Zertifikat hier oder ein Fernstudium dort – so ehrlich muss man sein.
Und nun zum Thema Vereinbarkeit: Der Mythos vom Tatendrang-Multitasker, der berufliche Selbstverwirklichung mit einem ausgeglichenen Leben kombiniert, hält sich zäh. Ja, flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Boni und Teilzeitmodelle werden mehr. Aber: Wer etwa zum Kampagnenstart eine Präsentation raushauen muss, sitzt am Dienstagabend oft eben doch noch am Rechner – auch wenn die Personalabteilung launige Flyer zum Familienfreundlichkeitsindex verteilt. Was viele unterschätzen: Gerade Berufsstarter, die langfristig im Marketing arbeiten wollen, sollten ehrlich zu sich sein. Sind sie bereit, gelegentlich Überstunden einzulegen? Fühlen sie sich mit digitaler Dauererreichbarkeit wohl? Oder ist ein strukturiertes 9-to-5-Modell die heimliche Wunschvorstellung? Der Mittelweg – gibt’s, aber man muss ihn sich erarbeiten.
Marketing für Betriebswirtinnen und Betriebswirte ist weder magisches Wunschkonzert noch Einbahnstraße ins Burnout-Land. Vieles ist Kopfarbeit, noch mehr ist Beziehungsmanagement und Spagat zwischen Alltagsdetails und großen Strategiefragen. Wer mit realistischen Erwartungen einsteigt, sich auf Weiterentwicklung und regionale Unterschiede einstellt und sein eigenes Stärkenprofil klug pflegt, findet am ehesten den Platz, der wirklich zu ihm passt. Ob man damit alles richtig macht? Keine Garantie. Aber vermutlich besser als die Hälfte der Leute, die morgens noch im Halbschlaf von ihrem „Purpose“ träumen. Finden und wachsen – das bleibt die Kunst, gerade am Anfang.
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