Augenoptiker/in - Beratung und Verkauf Jobs und Stellenangebote

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Alles was Sie über den Berufsbereich Augenoptiker/in - Beratung und Verkauf wissen müssen

Augenoptiker/in - Beratung und Verkauf Jobs und Stellenangebote

Alles was Sie über den Berufsbereich Augenoptiker/in - Beratung und Verkauf wissen müssen

Blickwechsel: Ein Beruf zwischen Sehen und Gesehenwerden

Der Geruch nach frischem Kaffee mischt sich mit dem Surren der Schleifmaschine. Noch schimmert das Schaufenster im Morgengrauen, bald schon wird eine Kundin eintreten, die „einfach nur sehen möchte, was neu ist“. Wer als Augenoptiker oder Augenoptikerin im Bereich Beratung und Verkauf startet – sei es frisch von der Ausbildung oder nach einem Sprung aus der Querecke –, findet sich in einem Universum wieder, das erstaunlich viele Facetten offenbart. Augenoptik ist inzwischen weit mehr als Gläser polieren und Brillengestelle anpassen. Es geht ums Zuhören, ums Menschenverstehen und – um es nicht zu vergessen – ums geschäftliche Fingerspitzengefühl in einer Branche zwischen Tradition und technischem Umbruch.


Was macht man eigentlich, Tag für Tag?

Ganz ehrlich: Wer glaubt, dass Beratung in der Augenoptik so abläuft wie früher – Kunde sucht, Optiker empfiehlt, Brille auf, fertig –, ist schief gewickelt. Der Arbeitstag beginnt selten wie geplant. Ein älterer Herr bringt eine halb zerbrochene Lesebrille, nebendran möchte eine Schülerin Kontaktlinsen testen. Eine junge Frau hat online ein Gestell gesehen und will wissen, wieso es hier vor Ort mehr kostet (ja, das ewige Internetphänomen). Und mittendrin das klassische Sehtest-Protokoll, das mit einfachsten Prüfgeräten kaum noch zu bewältigen ist, weil Digitalisierung und Präzision einen Satz nach vorne gemacht haben.

Zwischendurch kommt die Post, ein Auftrag muss zur Werkstatt, die Reklamation von letzter Woche wartet noch auf das Gespräch. Wenn nicht alles optimal aufeinander abgestimmt ist, türmt sich schnell der Stress. Da sollte man schon gelassen bleiben – oder wenigstens so tun, als wäre man es. Das Publikum? Deutschland pur: Junge Familien, Silver Ager mit Anspruch, Individualisten mit schrägen Wünschen. Wer kommunikativ wendig und zeitgleich technikaffin ist, hat hier einen echten Vorteil.


Qualifikation? Klar. Aber bitte mit Persönlichkeit.

Technisches Grundwissen, handwerkliches Geschick, ein Sinn für Proportionen – das steht auf den meisten Checklisten. Wer aber beruflich vom Fleck kommen will, sollte an anderer Stelle genauer hinsehen. Es sind oft die kleinen Unwägbarkeiten, die den Job fordernd machen: Mal platzt ein Berufseinsteiger vor Tatendrang, nur um beim ersten Kundenstau in Unsicherheit zu stolpern. Wechselnde Fachkräfte bringt der Markt (und sein Mangel) zuhauf, doch nicht jeder findet sofort Anschluss in bestehende Teams. Die Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt, Erfahrung und Neugier – das kann knirschen. Muss aber nicht.

Was viele unterschätzen: Handwerkliches Geschick gibt es zur Not aus der Werkstatt. Aber Empathie, Humor und ein Händchen für unkomplizierte Lösungen sind weniger antrainierbar. Wer im Beratungsgespräch nicht nur verkauft, sondern auch ein Gespräch führt – zuhört, nachfragt, auch mal ein Auge zudrückt (im übertragenen Sinn!) –, macht sich schnell beliebt. Nicht vergessen: Auch in Filialketten sind es oft die kleinen persönlichen Gesten, die Kundenbindung schaffen. Kurzum: Persönlichkeit schlägt Zertifikat. Zumindest im täglichen Miteinander.


Gehalt – ehrlich gerechnet, ungeschönt betrachtet

Jetzt mal Tacheles. Das große Geld? Gibt es selten. Augenoptiker:innen starten oft mit einem Gehalt, das solide, aber selten spektakulär ist. Tarifempfehlungen schweben irgendwo zwischen bodenständig und „War das alles?“. Einstiegsgehälter variieren stark, je nach Region, Betriebsgröße und Qualifikation. In Metropolen und Ballungsräumen sind sie meist etwas höher, werden aber oft von den Lebenshaltungskosten wieder vollständig aufgefressen. Auf dem flachen Land kann man manchmal, paradoxerweise, wegen Fachkräftemangel besser verhandeln – oder zumindest Zusatzleistungen herausschlagen. Das kann ein Jobticket sein, ein verbindlicher Fortbildungszuschuss oder mal zwei Tage mehr Urlaub.

Entwicklungsmöglichkeiten gibt es. Wer sich zum Augenoptikermeister qualifiziert, bekommt mehr Verantwortung – und einen Innovationsschub für den eigenen Arbeitsalltag obendrauf. Das spiegelt sich dann durchaus in einer besseren Vergütung wider. Wer allerdings glaubt, mit jedem Karriereschritt automatisch reich zu werden, erlebt oft eine überraschend kühle Dusche. Am Ende zählt das Gesamtpaket: Arbeitsplatzklima, Freiräume und – nicht zu vergessen – die Chance, sich weiterzuentwickeln, wenn der Markt am Drehen ist. Man kann in der Augenoptik gut leben, solange man bei den Gehaltsverhandlungen ein bisschen Hartnäckigkeit und Kenntnis der regionalen Unterschiede mitbringt. Oder – ganz unromantisch – eine Affinität für Nebenjobs entwickelt. Wirklich.


Arbeitsmarkt, Wandel, Zukunftsstress

Vor wenigen Jahren noch galt die Branche als ruhig und überschaubar. Kontaktlinsenspezialisten waren Exoten, refraktive Chirurgie ein Karrieremärchen aus der Großstadt. Heute? Wer sich spezialisiert, etwa auf Kinderoptometrie oder digitale Sehberatung, kann sich vor Anfragen kaum retten. Digitalisierung – Stichwort Augenscreening, Online-Sehtests, virtuelle Anproben – krempelt den Beruf langsam, aber sicher um. Angst vor Automatisierung braucht man nicht, aber Offenheit für Neues sollte man mitbringen. Die Kunden erwarten inzwischen eine Beratung, die mit dem Tempo der Technik mithält – und eine Authentizität, die man im Online-Store vergeblich sucht. Da hilft nur: Immer mal wieder eigene Komfortzonen testen und den Spieltrieb nicht verlieren.

Was viele unterschätzen: Der Fachkräftemangel ist kein bloßes Schlagwort, keine rhetorische Floskel aus der Politik. Tatsächlich gibt es Regionen, in denen Optiker:innen fast mit offenen Armen empfangen werden – und andere, da ist die Konkurrenz so zäh, dass selbst das beste Bewerbungsschreiben keinen Stich macht. Ortsflexibilität ist ein Trumpf, den man ausspielen kann, aber natürlich nicht jeder ausspielen will oder kann. Homeoffice-Träumereien bleiben in diesem Beruf eine Ausnahme, auch wenn manche Ketten gestückelte digitale Lösungen testen. Für viele aber: Lieber echtes Glas und echter Kunde statt Bildschirm und Avatar.


Spagat zwischen Anspruch und Alltag: Chancen & Hürden für Einsteiger

Natürlich, vieles klingt herausfordernd. Muss es auch – sonst würden wohl kaum so viele dranbleiben. Wer als Einsteiger:in oder erfahrene Fachkraft einen Wechsel plant, sollte sich klar machen: Es gibt keinen Standardtag, keine Routine, die nicht von heute auf morgen auf den Kopf gestellt werden kann. Die vielleicht wichtigste Fähigkeit? Flexibilität und ein bisschen Abenteuerlust im Kleinformat. Wer sich nicht davor scheut, Neues zu lernen – und gelegentlich über sich selbst zu lachen –, wird hier vermutlich besser (und schneller) heimisch als in so manch anderem Beruf.

Aufstiegsmöglichkeiten? Da, wo Engagement sichtbar ist. Der Sprung in die Filialleitung, die Weiterqualifizierung in Richtung Spezialgebiete, vielleicht der Mut zum eigenen Laden – Möglichkeiten gibt es. Wohl wahr: Nicht jede/r will den Sprung ins kalte Wasser machen. Aber oft wachsen jene, die es wenigstens versuchen, am meisten über sich hinaus. Und wenn es im alten Team mal knirscht? Oft reicht ein Gespräch auf Augenhöhe, im wahrsten Sinne, um wieder klar(er) zu sehen. Augenoptik ist am Ende kein reines Handwerk und kein reiner Dienstleistungsjob – sondern ein Beruf mit Seele, Anspruch und täglichen Überraschungen. Man muss ihn mögen, nicht idealisieren. Das macht ihn so menschlich wie seine Kunden.


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