Physiotherapeut (m/w/d)
SLK-Kliniken Heilbronn GmbHLöwenstein
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Atemtherapeut/in Jobs und Stellenangebote
Wer als Berufseinsteiger, Quereinsteiger oder erfahrener Therapeut mit Wechselambitionen einen Blick auf den Arbeitsalltag einer Atemtherapeutin wirft, landet selten zufällig in diesem Feld. Es ist kein Magnet wie die Pflege oder die klassische Physiotherapie, wo der Personalmangel die Türen aufreißt. Nein, der Weg in die Atemtherapie ist oft ein bewusster Schritt – manchmal auch ein wenig mutig. Im Gepäck: ein gesunder Respekt vor Verantwortung, eine Prise Idealismus und die Bereitschaft, nicht nur den Atem, sondern auch die feinen Zwischentöne des Lebens zu erspüren. Im Ernst: Wer glaubt, Atemtherapie sei hauptsächlich Entspannungsesoterik, sollte einmal realen Patienten bei der Reha, auf der Intensivstation oder in der ambulanten Versorgung begegnen. Da rückt rasch der Praxisbezug in den Vordergrund – und der Wunsch, helfen zu wollen, kann sich schon nach der ersten Therapiesitzung in eine ordentliche Portion Demut verwandeln.
Die Arbeit einer Atemtherapeutin besteht aus deutlich mehr als dem Anleiten von Atmungsübungen. Ich sage das mit Nachdruck, weil es aus der Ferne oft wie eine Mischung aus Gymnastik und Meditationsanleitung wirkt – dabei geht es gerade im klinischen Kontext richtig zur Sache. Chronische Lungenerkrankungen, postoperatives Atemtraining, COVID-Nachsorge, neurologische Krankheitsbilder, Tumorpatienten – die Palette ist breiter als so manch einer denkt. Und: Ebenso facettenreich sind die Aufgaben. Dazu gehören Diagnostik, gezielte Therapie (oft in Zusammenarbeit mit Ärzten, Pflege und Physio), Beratung von Patienten und Angehörigen, Dokumentation sowie die Pflicht, sich mit ständig wechselnden Rahmenbedingungen irgendwie zu arrangieren.
Tagesablauf? Kommt darauf an, wo man arbeitet. Klinik, Reha, Praxen, selten auch als Freiberufler (den Mutigen gehört die Welt – oder zumindest ihr Terminkalender). Nicht zu unterschätzen: Wer sich mit Menschen im Ausnahmezustand konfrontiert sieht – sei es akut oder chronisch –, braucht ein dickes Fell, aber auch Herz. Die Mischung macht’s. Gute Laune reicht jedenfalls nicht.
Die formalen Voraussetzungen? Zumeist ein therapeutischer Grundberuf: Ergotherapie, Physiotherapie, Pflege – einen reinen Ausbildungsweg zur Atemtherapeutin gibt es faktisch nicht, was, zugegeben, irritierend sein kann für Jobsuchende mit Pioniergeist. Der Zugang erfolgt über Zusatzqualifikationen, zertifizierte Kurse oder spezialisierte Weiterbildungen. Es ist also ein Beruf, den man nie "von Null" beginnt – immer gibt es Vorerfahrungen mit dem Menschen, mit Krankheitsbildern, medizinischer Dokumentation.
Persönliche Stärken? Neben technischem Know-how schlägt hier die Stunde der Empathie. Wer nicht zuhören, einfühlen, manchmal auch aushalten kann, wird schnell an Grenzen stoßen. Stress, Grenzerfahrungen, das Ringen um kleinste Fortschritte – im Joballtag der Atemtherapeutin sind das keine Schlagworte, sondern tägliches Brot. Ein feines Gespür für Stimmungen hilft, aber manchmal auch eine Portion Humor, um den beruflichen Wahnsinn zu relativieren. (Man glaubt nicht, wie viel über das Atmen gelacht und geflucht werden kann – in beide Richtungen!)
Jetzt Butter bei die Fische: Geld. Wird selten offen besprochen, sollte aber ein zentrales Auswahlkriterium sein – gerade für Berufseinsteiger und Wechselwillige. Das Gehalt in der Atemtherapie ist oft ein Spiegel der Grundqualifikation und des Arbeitsfelds. Wer im öffentlichen Dienst landet, kann sich am Tarif des Gesundheitswesens orientieren, meist zwischen 2.400 € und 3.200 € brutto als Einstiegsgehalt. Private Träger zahlen gelegentlich etwas mehr, manchmal aber auch weniger – je nachdem, wie "exotisch" das Setting ist und wie dringend gesucht wird. Regionale Unterschiede? Ganz deutlich: In strukturschwachen Gegenden wird oft weniger gezahlt, aber auch die Nachfrage ist groß. In Ballungsräumen oder universitären Kliniken klettern die Gehälter tendenziell nach oben – allerdings wächst hier auch der Konkurrenzdruck. Freiberuflerinnen können mit Einzelstundenabrechnung schon mal punkten, tragen aber das ganze Risiko selbst. Ziemlich ernüchternd: Am Ende bleibt das Gehalt oft hinter der Verantwortung zurück, die man trägt. Oder vielleicht ist das auch eine Altersfrage, die mit wachsender Erfahrung immer öfter auf dem Tisch landet – so mein persönlicher Eindruck.
Lässt sich in der Atemtherapie überhaupt Karriere machen? Ja, aber eben nicht auf dem klassischen Weg über die betriebliche Hierarchie wie im Management oder in der Wissenschaft. Entwicklung findet statt: durch Zusatzausbildungen (z. B. im Bereich der Rehabilitation, in der ambulanten Versorgung, Geriatrie, Palliativmedizin), fachspezifische Spezialisierungen und – nicht zu unterschätzen – durch unternehmerischen Mut. Auch Lehr- oder Dozententätigkeiten sind möglich, ebenso gut Projektarbeit oder die Kombination mit anderen therapeutischen Feldern. Die berühmte Glaskugel zur Vorhersage hat niemand, aber eines ist sicher: Wer hier nicht regelmäßig über die eigenen fachlichen Tellerränder blickt, wird irgendwann stehen bleiben – so schnelllebig ist die Medizin dieser Tage.
Die Digitalisierung? Nun ja, sie hält langsam, aber sicher Einzug – etwa durch telemedizinische Therapieansätze, digitale Dokumentation oder virtuelle Trainingsprogramme. Aber: Atmen bleibt analog, die Beziehung zum Menschen Kern des Ganzen. Vielleicht ist das auch der heimliche Reiz dieses Berufsfelds – dass hier Technik immer Mittel zum Zweck bleibt und der Mensch das Maß aller Dinge ist.
Noch ein kritischer Punkt: Der Bedarf an qualifizierten Atemtherapeutinnen wächst – von der Geriatrie über die Intensivmedizin bis hin zur Langzeitversorgung. Der Fachkräftemangel klopft an die Tür, keine Frage. Gleichzeitig lockt das Berufsfeld nicht mit glänzendem Image oder schnellen Karrieresprüngen. Es braucht Menschen, die einen langen Atem haben, im übertragenen wie im wörtlichen Sinne. Wer diesen Job macht, sucht meist Sinn – oder hat ihn schon gefunden. Das kann euphorisieren, aber auch auslaugen. Manchmal passt es einfach, manchmal überwiegt das Gefühl, gegen Windmühlen zu arbeiten.
Die Vereinbarkeit mit dem Privatleben? Besser als in manchen anderen Gesundheitsberufen, da in vielen Einrichtungen flexible Arbeitszeitmodelle einzuziehen beginnen. Aber verlässlich planbare Work-Life-Balance bleibt eine Baustelle – vor allem bei hoher Fallzahl und Personalengpässen. Übrigens: Wer glaubt, ein Teilzeitmodell bringe sofortige Erholung, wird manchmal vom Gegenteil überrascht. Auf Dauer retten einen oft eher gute Kollegen als starre Arbeitszeiten.
Was bleibt, ist die Erkenntnis: Atemtherapie ist ein Beruf für Menschen mit Entdeckergeist, mit realistischer Einschätzung und gelegentlichem Hang zur Selbstironie. Es gibt mehr überraschende Wendungen, als man auf den ersten Blick vermuten würde, und der Weg führt nie geradlinig zum Ziel. Das macht diesen Job unglaublich vielschichtig – fordernd, inspirierend, manchmal schlichtweg anstrengend, aber (und darin steckt doch der Zauber) stets auf Augenhöhe mit dem Leben.
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