Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/in Jobs und Stellenangebote
Alles was Sie über den Berufsbereich Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/in wissen müssen
Aufgaben Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/in
Atem-, Sprech- sowie Stimmlehrer/innen behandeln Patienten mit Fehlfunktionen oder Störungen der Atmung, des Stimmorgans und der Sprechwerkzeuge auf Basis ärztlicher Verordnungen sowie mithilfe von Audiometern, Aufnahme- und Bildaufzeichnungsgeräten. In der Therapie verwenden sie nämlich Gymnastikbänder. Meist arbeiten sie eigenständig, sprechen sich jedoch mit Ärzten sowie Ärztinnen wie auch psychologischen und pädagogischen Fachkräften ab. Vorwiegend sind sie in Praxisräumen medizinischer Einrichtungen tätig, sie besuchen Patienten aber auch zu Hause. Sie haben mit gesunden sowie kranken Menschen jeden Alters zu tun. Bei manchen Übungen haben sie engen Körperkontakt zu den Klienten.
Durch genaues Beobachten erkennen sie den Förderbedarf von Patienten. Sorgfältig dokumentieren sie die Befunde. Aufgrund ihres guten Sprechvermögens sind sie in der Lage, Sprechtechniken zu vermitteln und Lautbildungsübungen durchzuführen. Mit pädagogischem Geschick sowie Kommunikationsstärke motivieren sie zur Mitarbeit in der Therapie, die sie verständlich erklären können. Das Zugehen auf Menschen verlangt Kontaktbereitschaft. Einfühlsam gehen sie auf die Bedürfnisse ihrer Klienten ein. Für die oft langen Therapien ist Durchhaltevermögen wichtig.
Ihre Tätigkeiten
- Handarbeit z.B. Gymnastikmatten und -bänder bei Therapien verwenden
- Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen z.B. Audiometer, Ton- und Bildaufzeichnungsgeräte
- Arbeit in medizinischen Einrichtungen/Praxen z.B. Sprach-, Stimm- und Atemtherapiepraxen oder Frühförderungs- und Heilpädagogikeinrichtungen
- Arbeit in Unterrichts-/Schulungsräumen z.B. Volkshochschulen und Gymnastikschulen, Berufsfachschulen für Sozialpädagogik oder Logopädie
- enger Körperkontakt mit Menschen z.B. Lautbildungsübungen durchführen
- Arbeit unter den Augen von Kunden und Gästen z.B. eine neue Sprechtechnik vermitteln
- Umgang mit Menschen mit Behinderung
- Umgang mit Kindern und Jugendlichen
- Umgang mit kranken und verletzten Menschen
- Kundenkontakt z.B. Eltern beraten, etwa zu häuslichen Sprechübungen mit Kindern
Das Wichtigste in Kürze
Kurzbeschreibung Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/in
Was verdient ein Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/in?
Das Gehalt eines Atem-, Sprech- und Stimmlehrers beziehungsweise einer Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin ist abhängig von mehreren Faktoren, darunter Berufserfahrung, Region, Träger der Anstellung und zusätzliche Qualifikationen. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt aktuell zwischen 2.900 € und 3.300 € brutto monatlich. Mit zunehmender Berufserfahrung und gegebenenfalls zusätzlichen Fort- und Weiterbildungen kann das Einkommen auf 3.500 € bis zu etwa 4.000 € pro Monat ansteigen. In leitenden Positionen, beispielsweise in Einrichtungen der Erwachsenenbildung oder in Rehabilitationskliniken, sind auch höhere Gehälter möglich. Hinzu kommen gegebenenfalls Zulagen oder Zuschläge für spezielle Aufgabenbereiche oder Diensteinsätze. Neben einer festen Anstellung besteht in diesem Beruf zudem die Möglichkeit zur selbständigen Tätigkeit, zum Beispiel in eigener Praxis oder als freier Dozent, was das Einkommensspektrum zusätzlich erweitern kann.
In welchen Branchen arbeitet man als Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/in?
Atem-, Sprech- und Stimmlehrerinnen und -lehrer sind in zahlreichen verschiedenartigen Branchen und Einsatzgebieten tätig. Zu den klassischen Arbeitsfeldern gehören therapeutische Einrichtungen wie Rehabilitationskliniken, Facharztpraxen – insbesondere im Bereich der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde –, Physiotherapiepraxen sowie Atemtherapiepraxen. Auch Krankenhäuser, Hochschulkliniken und spezialisierte HNO-Abteilungen bieten vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten.
Darüber hinaus spielen soziale und pädagogische Bereiche eine wichtige Rolle: In Kindergärten, Kindertagesstätten, Schulen für besondere Förderbedarfe, Seniorenheimen oder heilpädagogischen Einrichtungen werden ausgebildete Fachkräfte für die Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen benötigt. Auch in der Lehrerfortbildung und Erwachsenenbildung sowie an Berufsfachschulen, Hochschulen, Fachhochschulen und Fachakademien sind Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/innen gefragt.
Künstlerische und mediale Berufsfelder bieten ein weiteres breites Arbeitsumfeld: So arbeiten Fachkräfte beispielsweise an Schauspiel- und Ballettschulen, in Schauspielhäusern, bei Orchestern und Chören, im Bereich Rundfunk und Fernsehen, aber auch als Coaches für Moderatorinnen und Moderatoren oder in der stimmlichen Betreuung von Sängern und Sprecherinnen. Ebenso besteht eine Nachfrage in kulturellen Institutionen wie Konzerthallen oder Museen. Insgesamt sind die Einsatzbereiche äußerst vielfältig und reichen von präventiver Arbeit über therapeutische Behandlung bis hin zur beratenden oder künstlerischen Tätigkeit.
Welche Tätigkeiten führt ein Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/in aus?
Das Aufgabenfeld eines Atem-, Sprech- und Stimmlehrers beziehungsweise einer -lehrerin ist ausgesprochen abwechslungsreich und verantwortungsvoll. Zu den Kernaufgaben zählt die Diagnostik, Therapie und Prävention von Stimm-, Sprech-, Sprach- und Atemstörungen bei Menschen aller Altersgruppen. Dabei geht es unter anderem darum, individuelle Stimmprobleme, Atemschwierigkeiten oder Sprechhemmungen zu erkennen, therapeutische Konzepte zu entwickeln und die jeweiligen Patientinnen und Patienten im Training gesunder Atem-, Sprech- und Stimmfunktionen anzuleiten.
Ein wichtiger Teil der Tätigkeit besteht zudem in der interdisziplinären Zusammenarbeit. Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/innen tauschen sich regelmäßig mit ärztlichen, psychologischen und pädagogischen Fachkräften aus, etwa um ganzheitliche Behandlungswege abzustimmen und die individuelle Entwicklung der Klientinnen und Klienten optimal zu begleiten. Die Erstellung von Entwicklungs- und Abschlussberichten zur Überprüfung und Dokumentation des Therapieerfolgs gehört ebenfalls zum professionellen Alltag.
Darüber hinaus beraten Sie Angehörige oder Bezugspersonen und schulen diese gegebenenfalls in unterstützenden Übungen, damit therapeutische Fortschritte auch im Alltag umgesetzt und gefestigt werden können. Die Entwicklung und Vorstellung von verschiedenen Therapievorschlägen und -alternativen als Entscheidungsgrundlage für behandelnde Ärztinnen und Ärzte ist ein weiterer bedeutsamer Aufgabenbereich. Zusätzlich engagieren sich viele Atem-, Sprech- und Stimmlehrende präventiv, etwa durch das Anleiten von Gruppenangeboten, Workshops oder Schulungen – sowohl im therapeutisch-medizinischen als auch im künstlerischen Bereich. Auf diese Weise tragen sie aktiv zur Erhaltung und Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit und Lebensqualität ihrer Klientinnen und Klienten bei.