Zahnmedizinische/ -medizinischer Fachangestellte/ -angestellter (m/w/d)
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Wer als Berufsanfänger:in in die Welt der Zahnmedizin einsteigt – oder als erfahrene Fachkraft mit Wechselgedanken spielt –, wird von außen betrachtet gern belächelt: „Ihr habt doch studiert, was jammert ihr?“ Wirklich? In Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen höre ich eher Unsicherheit als Gejammer, öfter Selbstzweifel als Euphorie. Das Assistenzjahr – also die Zeit direkt nach dem Abschluss – ist der berühmte Sprung ins kalte Wasser. Nur kalter ist es heute selten. Mal lauwarm, mal fast gefroren. Je nachdem, wo und bei wem man landet.
Ganz ehrlich: Die wenigsten Tage laufen so, wie man sich das im Studium zusammengesponnen hat. Morgens Assistenzbesprechung, dann Patienten durchschleusen, nebenbei Röntgenbilder anschauen, Diskussionen mit den Dentalhygienikerinnen, Papierkram, plötzlich ein unklarer Fall. Manchmal dreht sich alles nur um Evidenzbasierung und Leitlinien, ein anderes Mal geht’s einzig um das Bauchgefühl älterer Kolleg:innen („Hab’ ich immer schon so gemacht“). Viele empfinden diesen Spagat zwischen Handwerkskunst und Hightech als echten Reiz. Andere stolpern immer wieder über bürokratische Stolpersteine oder sind genervt vom Papierkrieg. Wer hier keine Lust auf ständiges Dazulernen mitbringt, wird nicht alt – zumindest nicht glücklich.
Vom ersten Tag an erwarten Praxisinhaber oft Multitasking-Talente: Genauigkeit am Stuhl, Empathie im Patientengespräch, blitzschnelle Diagnose, und bitte keine Angst vor Technik. Manche glauben, nach dem Studium sei man bereits nahezu „behandlungsfertig“. Tatsächlich fühlt man sich anfangs oft wie der sprichwörtliche Azubi im OP – nur eben mit ganz anderen Konsequenzen. Gut, die klassische Füllung kriegt jede:r hin, denkt man. Dann kommt die erste Wurzelkanalbehandlung bei einem zehnjährigen Kind – das den Mund partout nicht aufmachen will. Spätestens dann merkt man, wie viel Belastbarkeit, Geduld und Fingerspitzengefühl eigentlich gebraucht werden. Und natürlich: Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation. Denn diplomatische Gespräche mit Praxisinhaber und Patienten bringen einen manchmal weiter als jedes Skript aus dem sechsten Semester.
Klar, nach Jahren des Lernens soll endlich was rumkommen. Worte wie „Tarif“, „Einstiegsgehalt“ oder „regionale Unterschiede“ hört man ständig. Aber was heißt das konkret? In Großstädten winkt oft mehr Geld, doch auch knallharte Konkurrenz und längere Pendelzeiten. Auf dem Land? Weniger Gehalt vielleicht, dafür eigene Patienten, schneller Verantwortung – und mit Chance auf Übernahme. Es gibt Kolleg:innen, die reden offen von Dumpinglöhnen, besonders in Praxen, die viele Assistenzzahnärzt:innen „durchschleusen“. Andere loben die Förderung, das kollegiale Klima und echte Entwicklungsmöglichkeiten – allerdings meistens dort, wo man als Einsteiger:in früh ins kalte Wasser geworfen wird, im besten Sinne. Manche sprechen von Bandbreiten zwischen 2.400 € und 3.200 € brutto zum Berufsstart; erhebliche Streuungen nach Bundesland, Praxistyp und Arbeitszeiten. Wer ehrlich ist, sagt: Reich wird man nicht, zumindest am Anfang. Und manchmal ist ein respektvoller Chef oder ein geduldiges Team mehr wert als der große Wurf auf dem Konto. So viel zur nüchternen Realität.
Wer glaubt, Digitalisierung sei nur was fürs Labor, irrt. Auch bei uns hält sie Einzug, und zwar mit Geschwindigkeit. Digitale Abformungen, 3D-Scan, papierlose Dokumentation – ja, all das kann beflügeln, spart Zeit, bringt Präzision. Vorausgesetzt, man darf überhaupt mit der neuen Technik arbeiten und wird nicht auf das Minimum an Eigenverantwortung reduziert. Ein Nebeneffekt: Technikaffine Einsteiger punkten zunehmend gerade dort, wo ältere Strukturen ins Wanken geraten. Aber: Manche Praxen sind digital längst in der Champions League, andere klammern sich an den Kugelschreiber wie ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert. Immerhin: Wer offen bleibt, sich reinhängt, wird gebraucht – und das dringend.
Die Nachfrage? Insgesamt hoch, manche Regionen überhitzt. Es gibt Landstriche, wo Praxisteams auf den „frischen Wind“ förmlich hoffen. Auf der anderen Seite: Ballungsräume, in denen die Angst vor Dauerbefristung, befristeten Arbeitsverträgen oder Kettenpraktika umgeht. Work-Life-Balance? Ein großes Wort und manchmal eher gefühlt als gelebt. Früh ins Team eingebunden zu werden, selbstständig arbeiten zu dürfen, das ist ein Muss – für die persönliche Zufriedenheit und die berufliche Entwicklung gleichermaßen. Familiengründung, Selbstständigkeit, Spezialisierung? All das schwebt irgendwie als Perspektive über dem ersten Jahr. Aber um ehrlich zu sein: Der genaue Weg ist oft weniger planbar, als man denkt. Und keine Angst – manchmal ist genau diese Offenheit der größte Schatz am Berufsanfang.
Vieles lernt man erst dann, wenn man es erlebt hat. Es sind diese Momente kurz nach Feierabend, wenn einem der letzte schwierige Patient noch im Kopf herumspukt. Oder das Lob des Inhabers, das stärker motiviert als jede Bonuszahlung. Meine (meist unausgesprochene) Empfehlung an Neueinsteiger:innen? Sucht ein Umfeld, in dem ihr Fehler machen dürft. Haltet Ausschau nach Teams ohne Ellenbogenmentalität. Prüft, ob euch die Arbeitsumgebung fördert, statt euch kleinzuhalten. Wer das Gefühl hat, richtig zu sein, entwickelt sich automatisch weiter – fachlich, menschlich, und finanziell sowieso. Denn die ersten Jahre sind kein Ziel, sondern der Anfang eines Weges, der anstrengend und chaotisch sein darf. Oder, um es frei zu sagen: Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Sonntagsspaziergang. Aber genau das macht den Reiz aus.
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