Senior Clinical Trial Assistant (CTA) / Projektassistenz/ Teamassistenz (m/w/d)
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Kepler Universitätsklinikum GmbHLinz
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GBA Gesellschaft für Bioanalytik mbHHamburg
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Assistent/in - klinische Studien Jobs und Stellenangebote
Wer das erste Mal mit dem Berufsbild „Assistent/in – klinische Studien“ in Berührung kommt, ahnt selten, wie breit gefächert und vielschichtig dieser Arbeitsalltag sein kann. Ist das nun ein halber Laborjob? Oder eher Papierkrieg im Büro, zwischen Datenschutz und Tabellensalat? Weder noch und beides zugleich – genau diese Ambivalenz macht den Reiz aus. Klinische Studien leben nicht von Theorien, sondern von Menschen, Detailgenauigkeit und einem Händchen für Unvorhergesehenes. Gerade für Berufsanfänger, Quereinsteiger oder Wechselwillige ist das erstmal ein Sprung ins kalte Wasser. Und ehrlich gesagt: Man braucht schon eine gewisse Neugier am Grenzbereich zwischen Experiment, Routine und Bürokratie.
Die Aufgaben? Schwer in einem Satz zu fassen. Kontrolle und Dokumentation von Patientendaten, Organisation von Proben, Koordination mit Prüfern und Ethikkommissionen, Verwaltung elektronischer Studiensysteme, Teilnahmen an Fallbesprechungen – das macht den Großteil aus. Man sitzt nicht nur am Rechner, sondern steht auch mal im Gespräch mit Patienten, manchmal mit Ärztefrust am Hals, manchmal mit Versuchsprotokollen, die wieder angepasst werden wollen. Verpflichtend: Die Bereitschaft, sich in rechtliche Vorgaben und Regularien einzuarbeiten, die so trocken sein können wie Staub auf alten Laborpipetten. Aber irgendwer muss es machen, sonst kippt das Kartenhaus.
Was Personaler hören wollen: Sorgfalt. Organisationstalent. Ein Händchen für Teamarbeit, ohne ständig zu allem Ja zu sagen. Englischkenntnisse sowieso, denn fast jede Studie läuft international. Studiengänge oder Ausbildungen aus dem naturwissenschaftlichen, medizinischen, pharmazeutischen Umfeld sind gern gesehen, aber kein absoluter Muss-Faktor – oft landen auch Pflegefachkräfte oder Menschen aus der medizinischen Dokumentation in dieser Nische und schlagen sich beachtlich. Ein Hauch digitaler Gewitztheit wird immer wichtiger: Ohne IT-Abneigung und Bereitschaft, sich mit elektronischen Dokumentationssystemen anzufreunden, sollte man lieber woanders anklopfen. Und Soft Skills? Frustrationstoleranz, diplomatische Standfestigkeit bei widersprüchlichen Anweisungen – und ein Rest Humor. Vieles, was im Alltag zählt, steht in keinem Curriculum. Man wächst hinein, wenn man mag. Oder man geht.
Offen gesprochen: Wer glaubt, im Bereich der klinischen Forschung das große Geld zu machen, ist schief gewickelt. Die Gehälter als Assistent/in für klinische Studien sind okay, selten überragend – irgendwo zwischen solidem Angestelltenverdienst und den gelegentlichen Ausreißern, etwa in der Industrie oder bei großen Forschungszentren. Im Ballungsraum winkt etwas mehr Monatsgage als auf dem Land, aber die Lebenshaltungskosten holen das schnell wieder ein. Einstiegsgehälter? Von „gerade so ausreichend“ bis „respektabel“ ist alles dabei – meist abhängig davon, ob ein großes Pharmaunternehmen, ein universitäres Studienzentrum oder ein Auftragsforschungsinstitut der Arbeitgeber ist. Und Entwicklung? Mit wachsender Erfahrung und Zusatzqualifikationen (Monitoring, Study Management, Datenschutz, u. v. m.) winken Aufstiegsmöglichkeiten. Wer sich weiterbildet oder ins Projektmanagement wandert, kann die Gehaltsschraube noch ein Stück anziehen.
Die Branche sucht. Das klingt wie ein alter Werbespruch, ist aber ein Fakt, der seit Jahren anhält. Der Bedarf an Studienassistenten wächst – nicht so rasant wie in der Pflege, aber stabil. Digitalisierung, neue Regularien (Datenschutz lässt grüßen!), komplexere Studien: All das erzeugt Hunger nach Personal, das beides kann – sauber dokumentieren und mitdenken. Und manchmal wird man gebraucht, wo man nicht gesucht wird, etwa in kleinen Studienzentren oder regionalen Krankenhäusern abseits des Glamours der Großstadt. Nicht vergessen: Auch hier gilt, dass nicht alle Arbeitsverträge gleich sicher sind. Viele Jobs laufen projektbezogen – wer einen Hang zur Planbarkeit des eigenen Lebens hat, muss notfalls auch Kante zeigen und verhandeln.
Viele steigen ein mit der Vorstellung, einen echten Beitrag zur Medizin zu leisten. Das stimmt sogar – zumindest in guten Tagen. Dann wieder kommt man sich vor wie ein wandelnder Datenstaubsauger, der Excel-Tabellen auffüllt und endlose Checklisten abarbeitet. Manche lieben genau diese Mischung aus Routine und Sinn, anderen reicht das nicht. Der Arbeitsalltag ist selten ein Spaziergang – gerade dann, wenn Deadlines näher rücken und mehrere Studien parallel laufen. Ich persönlich glaube, dass es auf die Dauer gesund ist, eine innere Grenze zu ziehen: Nicht jeden Konflikt austragen, das große Ganze sehen, Pausen aushandeln und die Bürokratie als Spiel begreifen. Work-Life-Balance ist kein Modewort hier, sondern Grundbedingung für funktionierendes Durchhalten, besonders in Phasen mit langen Arbeitstagen oder zähem Fortschritt.
Wem all das trotz (oder gerade wegen) der Grautöne zusagt, dem sei gesagt: Der Einstieg ist seltener eine Frage perfekter Unterlagen und häufiger eine Frage von Haltung, Lernbereitschaft und dem Mut, auch scheinbar unvollständige Lebensläufe als Prisma zu begreifen – nicht als Makel. Wer flexibel bleibt, klar kommunizieren kann, sich traut, auch Unsicherheiten offen anzusprechen und Veränderungen nicht nur erduldet, sondern mitgestaltet, wird in diesem Beruf schnell seinen Platz finden. Die Orte, an denen ehrliches Interesse und Sorgfalt zählt, sind selten spektakulär, aber oft überraschend wertvoll – für andere und, mit etwas Abstand, auch für einen selbst. Wer’s nicht glaubt: Einfach mal ausprobieren. Vielleicht merkt man irgendwann, dass Studienassistenz kein Sprungbrett ist – sondern ein ziemlich eigenständiges Ziel.
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