PTA-Ausbildung + Bachelorstudium Pharmamanagement und Pharmaproduktion (m/w/d) – bundesweit
DIPLOMA Hochschule – bundesweitBad Sooden Allendorf
DIPLOMA Hochschule – bundesweitBad Sooden Allendorf
DIPLOMA Hochschule – Prüfungs- und Beratungszentrum UlmUlm
Schulen Dr. Kurt Blindow BückeburgBückeburg
Ludwig Fresenius Schulen DortmundDortmund
DIPLOMA Hochschule – Studien- und Prüfungszentrum HannoverHannover
DIPLOMA Hochschule – Studien- und Prüfungszentrum HamburgHamburg
DIPLOMA Hochschule – Prüfungs- und Beratungszentrum RavensburgRavensburg
DIPLOMA Hochschule – Prüfungs- und Beratungszentrum BückeburgBückeburg
DIPLOMA Hochschule – Prüfungs- und Beratungszentrum BonnBonn
DIPLOMA Hochschule – Studien- und Prüfungszentrum BerlinBerlin
Apothekerassistent/in Jobs und Stellenangebote
Wer bei „Apothekerassistent/in“ sofort an das monotone Zählen von Pillen oder das bloße Ablegen von Rezepten denkt, kennt vermutlich entweder nur die Schaufensterperspektive oder hat sich nie die Mühe gemacht, hinter die Kulissen zu blicken. Tatsächlich beginnt der Arbeitstag selten damit, dass man gemütlich am HV-Tisch steht und freundlich lächelt, während klassische Musik aus dem Hintergrund dudelt. Es rumpelt eher leise im Hinterzimmer, Medizinschachteln werden gestapelt, der Scanner piept in Dauerschleife, und manchmal – ja, es gibt auch diese Tage – steht man gleichzeitig zwischen nervösem Kunden und rätselhaftem Rückrufschreiben vom Lieferanten. Der Alltag? Mehr „Spagat zwischen pharmazeutischer Sorgfalt und sozialer Belastbarkeit“ als romantische Gesundheitsidylle.
Manchmal frage ich mich wirklich, warum dieser Beruf – anders als der des Apothekers – so selten in den Medien auftaucht. Niemand schwärmt an der Haltestelle vom pharmazeutisch-technischen Know-how oder fragt, wie viele Darmbakterienkulturen man heute unters Volk gebracht hat. Klar gibt es Routine: Vials etikettieren, Bestände kontrollieren, Rezepturen abgleichen. Aber dazwischen liegen Momente, die den Puls kurz höher schnellen lassen – sei es durch einen ungeübten Azubi, der erstmals die Wasserstoffperoxidlösung zubereiten soll, oder dank einer Kundin, die morgens um acht unbedingt ihr Ohr-Thermometer zurückgeben will. Da schlägt das Herz eines Berufseinsteigers manchmal bis zum Hals. Und spätestens, wenn kurzfristige Lieferschwierigkeiten mit Seniorenberatungen kollidieren, ist Multitasking keine Kür, sondern Pflicht. Die Realität? Komplexer, als so mancher Karriereberater vermitteln will.
Zunächst die Formalitäten: Der klassische Ausbildungsweg läuft meist über die mindestens zweijährige Ausbildung zum Pharmazeutisch-technischen Assistenten. Theorie pauken, Laborpraktika, Gesetzeskunde – und nicht zu vergessen, das sechsmonatige Praktikum in der öffentlichen Apotheke. Klingt trocken? Muss es nicht sein. Aber was viele unterschätzen: Die Soft Skills entscheiden darüber, ob man am Ende bestehen kann. Fachwissen allein bringt selten Trost, wenn eine Familie mit heftigem Fieberschub eintritt – und die einzige beruhigende Stimme im Haus ist die eigene. Geduld, Konzentration, ein Händchen für Menschen und zugleich Sorgfalt, wenn die Bedienoberfläche mal wieder spinnt. Gute kommunikative Fähigkeiten gibt’s übrigens nicht als Teil des Ausbildungszeugnisses. Entweder man bringt sie mit oder lernt sie on the job. Im Zweifel: beides.
Wer in seinem früheren Leben chaotisch war oder sich schnell verunsichern lässt – schlechte Karten. Oder wie es eine Kollegin von mir ausdrückt: „Hier lernst du im Schnelldurchlauf, Ruhe zu behalten, auch wenn die Schlange bis zur Tür reicht und das Telefon brüllt.“ Hat sie Recht. Denn zwischen Warenwirtschaft und Beratung gibt es keine Pausen-Taste. Aber vielleicht ist genau das der Grund, warum viele Einsteiger/innen nach kurzer Zeit diese Mischung aus Kontrolle und Unberechenbarkeit schätzen.
Wohl kaum eine Frage beschäftigt Berufseinsteiger und Wechsler so hartnäckig wie die nach dem Gehalt. Klartext: Wie viel verdient man eigentlich als Apothekerassistent/in? Realitätsscheck. Die tarifliche Bezahlung in öffentlichen Apotheken wirkt auf den ersten Blick solide, ist aber, offen gestanden, seit Jahren ein Dauerbrenner unter Kritikern. Große Tarifunterschiede nach Bundesland und Arbeitgebertyp sind keine Seltenheit. Während man in Industriebetrieben oder Krankenhausapotheken mit deutlich besseren Konditionen rechnen kann, rangieren viele öffentliche Apotheken eher im Bereich des Notwendigen als des Belohnenden. Ballungszentren wie München oder Frankfurt locken zwar mit höheren Grundgehältern, dafür frisst die Miete den Aufschlag oftmals schneller als man „Rezeptpflicht“ sagen kann. Im ländlichen Raum wiederum gibt’s manchmal ein nettes Plus (Stichwort Fachkräftemangel – aber dazu später), doch die Wochenenddienste sind ebenfalls berüchtigt.
Eine Karriereleiter im klassischen Sinn? Eher eine stabile, aber niedrige Stehleiter, würde ich behaupten. Weiterbildungen, z. B. zum Fach-PTA oder in der Arzneimittelberatung, bringen oft ein wenig mehr Gehalt, aber keine Quantensprünge. Deshalb: Wer den Beruf nur wegen des Geldes wählt, landet früher oder später im Clinch mit der Realität.
Man sollte sich nichts vormachen: Der Markt für pharmazeutisches Personal sortiert sich neu. Der vielzitierte Fachkräftemangel ist längst auch im Apothekenbereich angekommen. In manchen Regionen ist die Konkurrenz um gute Assistent/innen inzwischen so groß, dass Arbeitgeber fast schon um die Bewerber werben – mit Fortbildungsetats, flexiblen Schichtmodellen, manches Mal sogar mit „Antrittsprämien“. Klingt nach Arbeitnehmerparadies? Irgendwie schon, aber die Kehrseite: Wer seinen Standort flexibel wählen kann, hat die Nase vorn; auf dem Dorf wird teilweise händeringend gesucht, in Ballungszentren bleibt der Kuchen begrenzt.
Und die Digitalisierung? Ein Lieblingswort auf Podiumsdiskussionen, ja, aber in der alltäglichen Rezeptabwicklung kommt die Digitalisierung manchmal im Schneckentempo voran. Elektronische Rezepte, automatisierte Warenwirtschaft, intelligente Kommissioniersysteme – überall tauchen sie auf, aber der entscheidende Sprung, der den Beruf grundsätzlich verändert, blieb bislang aus. Eher eine Evolution als Revolution. Trotzdem: Wer fit mit neuen Technologien ist, sich auch mal auf Apps oder neue Scannersysteme einlassen kann, hat Chancen auf neue Rollen – etwa als interne/r Digitalisierungslotse/in, falls die Chefin das Wort schon mal gehört hat. Ich jedenfalls habe in anderen Apotheken erlebt, dass die Sprunginnovation manchmal ganz banal mit dem Mut beginnt, neue Prozesse vorzuschlagen, statt sie auszusitzen.
Es gibt sie: Die Momente, in denen man sich fragt, ob Beruf und Privatleben wirklich in Balance geraten können. Die Dienstpläne – gerade in kleineren Betrieben – bleiben selten ohne Überstunden. Aber es gibt positive Entwicklungen: Immer mehr Apotheken reagieren mit flexiblen Schichten, Homeoffice bei Verwaltungsaufgaben (manche lachen jetzt, aber es kommt vor!) und einem wachsenden Verständnis für Vereinbarkeitsbedürfnisse. Dennoch, Hand aufs Herz: Job und Freizeit trennen? Manchmal schwierig. Wer im Freundeskreis als stets hilfsbereite Medikamenten-Expertin gilt, wird beim Picknick oder Kindergeburtstag schon mal zum „Notdienst auf der Parkbank“. So viel zur Work-Life-Balance. Sie ist ein Ideal, bleibt aber in diesem Beruf immer – wie soll ich sagen? – ein etwas dehnbarer Begriff.
Fazit? Ach was, irgendwer will immer ein „Fazit“ hören. Vielleicht eher ein ganz ehrlicher Rat: Wer in den Beruf startet oder nach Jahren einen Wechsel wagt, sollte sich die Stärken und die eigene Resilienz noch mal im Spiegel anschauen. Der Markt braucht uns – mehr denn je. Die Kunden sowieso; sie merken oft gar nicht, wie sehr sie auf genau die unaufgeregte Verlässlichkeit und Diskretion angewiesen sind, die den Job als Apothekerassistent/in prägt. Stillschweigend systemrelevant, könnte man sagen. Alles andere – digital, analog, tariflich – ist nur der Rahmen.
Das könnte Sie auch interessieren